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der Abgeordneten Dr. Krüger, Mag. Trattner und Kollegen
an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst
betreffend der Bestellung von Paul Andreas Mailath-Pokorny als Bundeskurator für den
Kunstbereich.
Laut einem Artikel in der Tageszeitung "Die Presse" (20. November 1996, Seite 6) wurde der
ehemalige Vranitzky-Mitarbeiter Paul Andreas Mailath-Pokorny als neuer Bundeskurator für
den Kunstsektor auserkoren.
Eine offizielle Ausschreibung tür die Position hat nicht stattgefunden, da "Minister Scholten
den subjektiven Kern seiner Personalwahl erhalten wissen wollte".
(Zitat: "Die Presse" , 19. September 1996, Seite 19)
Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Herrn
Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst nachstehende
ANFRAGE :
1. Entspricht es den Tatsachen, daß das Ausschreibungsgesetz von I 989 mißachtet wurde
und die Besetzung der Posten durch Beratung eines "Expertenrates" stattgefunden hat?
Wenn ja, aus welchem Personenkreis hat sich dieser Expertenrat zusammengesetzt?
Wenn nein, welche Argumente haben für die Besetzung der Position durch Mailath-Pokorny
gesprochen? - -
2. Laut einem Artikel der Tageszeitung ''Die Presse" vom 19. September 1996, Seite 19
sind folgende Kriterien von den Bundeskuratoren unbedingt zu erfüllen:
- gute Kenntnisse des östereichischen Kunstbetriebes
- internationale Erfahrungen
- Kenntnisse der Kunstszene in den Bundesländern
- Eigenverantwortlichkeit.
Welche Kriterien erscheinen Ihnen, Herr Bundesminister, als besonders wichtig?
In wieweit erfüllt der neu bestellte Bundeskurator diese Kriterien?
3 . Entspricht es den Tatsachen. daß der Bundeskurator mit einem Sondervertrag
angestellt ist?
Wenn nein, so bitten wir Sie, Herr Minister, um eine Klarstellung des Anstellungsverhältnisses.
4. Entspricht es weiter den Tatsachen, daß Mailath-Pokorny, als einer der ranghöchsten
Beamten, weiter den Dienststand des Außenministeriums angehört und mit einem Leihvertrag
zum Wissenschaftsministerium ressortiert?
Wenn ja, wie kann bei einer weiterhin bestehenden Bindung des Kurators an das Ministerium
garantiert werden, daß eine "Verbeamtung" der Funktion vermieden wird? (siehe dazu
"Frankfurter Allgemeine Zeitung", 9. Februar 1995, Nr. 34. Seite 38)
5. Entspricht es den Tatsachen, daß die ehemalige Mitarbeiterin im Ministerbüro, Andrea
Mayer, die Leitung einer Gtuppe übernommen hat, deren Notwendigkeit der
Dienststellenausschuß als nicht gegeben beurteilt hat?
6. Laut des Zeitungsberichtes der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom
9. Februar 1995 ertolgt die Kontrolle der Aktivitäten des Bundeskurators durch Presse und
Staat.
Wie und in wieweit kontrolliert der Staat die Aktivitäten und die Vergabe der
Projektförderungen des Bundeskurators ?
7. Die Vergabe der Förderungen durch den Bundeskurator erfolgt, im Vergleich zu
Kunstfonds mit einer mehrkoptigen Jury, reIativ rasch.
Nach welchen Auswahlkriterien vergibt das Kuratorium die Mittel und durch welche Instanz
wird vor Vergabe der Förderung geprüft ob die Mittel gezielt eingesetzt werden?