1593/J

 

 

 

der Abgeordneten DI Prinzhom

und Kollegen

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend

Werbesteuern

 

 

Die in Österreich länderweise unterschiedlich hohen Werbesteuern stellen eine europaweit

einzigartige Belastung der Wirtschaft dar.

 

Helmut Kramer, Leiter des Wirtschaftsforschungsinstitutes forderte folgerichtig die Ab-

schaffung der Werbesteuern: ..Werbesteuern sind skurril, aber zu ernst, um als Skurrilität

abgetan zu werden."

Die Werbesteuern brächten den Medien und den Unternehmen mehr Schaden als den

Kommunen an Segen. ln der EU solIe es für Werbung keine Barrieren geben, so Kramer

weiter.

 

Eine im Auftrag der International Advertising Association (IAA) erstellte Studie zum

Thema Ankündigungs- und Anzeigenabgabe beweist, daß die von Bundesland zu Bundes-

land unterschiedlich hohen Werbesteuern dem Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig

schaden.

 

Die Werbesteuem belasten in erster Linie die Werbeagenturen und Medien, in zweiter Li-

nie aber auch die Unternehmen - speziell die kleinen und mittelständischen Betriebe.

In letzter Konsequenz zählen jedoch auch die Kommunen zu den Verlierem. wenn die Be-

triebe in Länder abwandem. die neben vielen anderen typisch österreichischen Belastung-

en auch das Institut der Ankündigungs- und Anzeigenabgabe nicht kennen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten erachten die österreichischen Werbesteuern für wirt-

schaftsschädigend und richten in diesem Zusammenhang an den Bundesminister für wirt-

schaftliche Angelegenheiten nachstehende

 

 

A u f r a g e

 

 

1) Ist Ihnen die im Auftrag der IAA vom WlFO erstellte Studie zum.Thema Ankündi-

gungs- und Anzeigenabgaben bekannt, und wenn ja,

welche Konsequenzen werden Sie aus dem darin geäußerten Schluß ziehen, daß die

Werbesteuern dem Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig schaden?

 

2) Teilen Sie die Ansicht der Anfragesteller, daß die österreichische Wirtschaft in einzel-

nen Branchen durch die Einhebung von Werbesteuern einen standortgefährdenden

Wettbewerbsnachteil gegenüber europäischen Wettbewerbern hinnehmen muß?

 

3) Wie hoch ist die gesamte Belastung der österreichischen Wirtschaft durch Einhebung

der bundesländerweise unterschiedlich hohen Werbesteuern?

 

4) Welche Wirtschaftssparten leiden nach Ihren Informationen am schwersten unter den

Werbesteuern?

 

5) Sind lhnen Beispiele dafür bekannt, daß heimische Unternehmen, speziell aus dem Be-

reich der Medien und der Werbeagenturen, auf Grund der länderweise unterschiedlich

hohen Werbesteuern ihren Firmensitz von einem Bundesland in eine anderes oder in das

Ausland verlegt haben?

 

6) Kann nach Ihrer Ansicht ein über die Höhe der Werbesteuern ausgetragener Wettbewerb

der Bundesländer um Betriebsansiedelungen im Interesse der kleinen österreichischen

Volkswirtschaft liegen?

 

7) Existieren in anderen EU-Ländern ähnliche Belastungen der (Werbe-)Wirtschaft durch

Ankündigungs- und Anzeigenabgaben, und wenn ja.

in welchen Ländern bestehen derartige Belastungen in welcher Höhe?

 

8) Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um im Interesse der heimischen Wirtschaft

die Beseitigung der Werbesteuem durchzusetzen?

 

9) Haben Sie mit den Vertretern der Bundesländer bzw. mit dem Bundesminister für Fi-

nanzen bereits Gespräche darüber geführt. wie man die österreichische Wirtschaft von

der Belastung mit länderweise unterschiedlichen Werbesteuern befreien könnte?

 

10)Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Kommunen den Entfall von Einnahmen aus den

Werbesteuern auszugleichen?