1602/J

 

 

 

 

 

der Abgeordneten Dr. KhoI

und Kollegen

an den BundeskanzIer

betreffend PubIizistikförderung für IinksradikaIe und linksalternative

Zeitschriften

 

 

 

Die Bundesregierung hat sich mit einem Ministerratsvortrag des

BundeskanzIers zur PubIizistikförderung l 996 (Begutachtungszeitraum 1995)

auseinandergesetzt, wobei es bei vier Zeitschriften,

 

. die dem Iinksextremen oder linksaIternativen Spektrum der politischen

Landschaft Österreichs zuzuordnen sind oder

 

. mit PubIikationen kooperieren, die zu GewaIt oder Wehrdienstverweigerung

auffordern, oder

 

. mit dem Iinks-anarchistischem TATbIatt in Verbindung stehen oder

 

. zumindest sich mit den genannten außerhalb des Verfassungsbogens, der

auch nach ,,links" zu ziehen ist, befindIichen Aktivitäten der oben genannten

soIidarisch erklären,

 

zu keiner Einigung innerhaIb der Bundesregierung gekommen ist, weshaIb der

Vortrag zurückgesteIlt wurde.

 

Die RegierungsmitgIieder der ÖVP verIangten in diesem Zusammenhang die

Streichung von den vier Zeitschriften

 

1. anschläge,

 

2. AKIN,

 

3 . Alternative und

 

4. Zoom (vormaIs ZAM und EKG (Europa Kardiogramm))

sowie Auskunft über die Gründe für die Nichtförderung der bisher

geförderten ,,Academia" und der Zeitschriften ,,Christliche Demokatie" und

,,Couleur"

 

Bereits bei der Entscheidung über die Förderung für das Jahr 1995 hat die

Bundesregierung beschIossen, die Zeitschriften an.schIäge, EKG und ZAM

nicht zu fördern, weiI diese Zeitschriften aus dem Iinksextremen Spektrum

stammen, weshaIb der neuerIiche Förderungsantrag für das Jahr l 996 für die

oben genannten Zeitschriften durch den BundeskanzIer verwunderlich

erscheint.

 

Die Zeitschriften ArbeiterInrienstandpunkt, Auf, Juridikum, Lambda,

RM - RevoIutionärer Marxismus und Unitat erschienen zwar den ÖVP-

Regierungsmitgliedern ebenfaIIs nicht förderungswürdig und deren Aufnahme

in die Förderung bedenkIich, waren aber SPÖ-KIubobmann Dr. Kostelka ein

derartiges Anliegen, daß die gesamte PubIizistikförderung daran zu scheitern

drohte.

Die Dimension der von der SPÖ gepIanten Förderung der Iinksradikalen, teils

gewaltbereiten Szene kann aus einem obj ektiven Standpunkt heraus nicht mehr

vertreten werden. In Anbetracht der Radikalität der ersten vier genannten

Zeitschriften ist der Standpunkt der ÖVP (aus der Sicht der politischen Mitte)

verständIich.

 

Entgegen koIportierter Gerüchte hat die ÖVP die Förderung der vom

PubIizistikförderungsbeirat abgeIehnten Zeitschriften Academia und CouIeur -

herausgegeben von kathoIischen Verbänden - nicht mit der Förderung der dem

linksalternativen Spektrum zugeordneten Zeitschriften junktimiert, sondern

ledigIich den diesbezügIichen VerwaItungsakt überprüft. Beide Zeitschriften

erfülIten im Berichtsj ahr nicht die gesetzIichen Förderungsvoraussetzungen,

weshaIb die ÖVP eine Förderung dieser Publikationen ausschIoß.

 

JedenfaIIs sind die KoaIitionspartner übereingekommen, diesbezügliche

aIlgemein güItige RichtIinien im Bereich der Publizistikförderung festzulegen:

diese RichtIinien soIIen gIeichermaßen gegen jede GewaIt und

Demokratiegefährdung - gIeichgüItig ob von rechts oder Iinks - gerichtet sein.

 

Folgende Druckwerke werden aIs probIematisch eingestuft und von der ÖVP

beanstandet:

 

1. AN.SCHLÄGE

 

Es handeIt sich dabei um ein feministisches, politisch Iinksorientiertes Magazin

mit einem Hauptschwerpunkt ,,lesbische Frauen". Die Verbindung mit dem

TATblatt ergibt sich durch gegenseitige Inserate, woraus geschlossen werden

kann, daß diese denseIben IinksradikaIen Leserkreis erreichen wollen:

Inserate der an.schIäge im TATbIatt: 18.Jänner 1995 , 13. Juli 1995 (nach

Ebergassing ! )

Inserat des TATbIatts in den an.schIägen: ApriI 1995

 

Die Zeitschrift genießt darüber hinaus anscheinend eine breite Unterstützung

durch die SPÖ: Im September und November l995 findet sich ein Inserat des

BM für Gesundheit und Konsumentenschutz, im Juni l995 ein Inserat des

BM f WFK und der AK sowie einige Beiträge von Johanna DohnaI im Jahr

l996. Bemerkenswert ist dabei, daß zwei SPÖ-Ministerien in der gIeichen

Zeitschrift und im seIben Jahr wie das TATbIatt inserierten.

 

2. AKIN

 

Ein linksextremes und Iinksanarchistisches Druckwerk, über das bereits diverse

Belege aus dem Jahr 1993 den ,,Kampf gegen das bürgerIiche System",

,,Initiative für eine RevoIutionäre Demo", ,,Aufbau eines anarchistischen

Netzwerkes" und ,,Verbindungen zur RAF" dokumentieren.

 

Verbindung zum TATblatt:

 

Akin 7. März 1995 : Im MitteIteiI der Ausgabe befindet sich die TATblatt-

Ausgabe 3/95. InhaIt dieser Ausgabe ist der Prozeß ,,Haider gegen TATblatt".

Weiters findet man einen ArtikeI ,,Jetzt erst recht" vom 25.4.1995 verfaßt vom

RevoIutionsbräuhof .

Im InhaIt findet man den bezeichnenden Kommentar zu Ebergassing: ,, Die

traurige Wahrheit ist doch die : die beiden tatsächIichen Opfer sind Gregor

Thaler und Peter Konicek - die angeblichen Täter. Die beiden sind nämlich tot."

 

Akin 24. 10. 1995 (nach Ebergassing! ): Ankündigung des Festes 7 Jahre

TATblatt. Auch l 996 wird ein TATbIattfest im Akin angekündigt.

 

 

 

1 Revolutionsbräuhof: Österreichische Partei, kandidierte bei den ÖH-Wahlen. Ais Zielsetzung wird die

Vertretung der revolutionären Kräfte, seien sie nun unter anderem verwaist, vertrottelt, versoffen oder vergiftet.

angegeben. Das höchste Organ ist das revolutionäre volkstribunal, wo jedes kämpferische Mitglied mit Stimme

vertreten ist. Die Mitgliedschaft endet mit Austritt oder Ende der staatlichen Herrschaftssysteme.

1996 ermittelte die STAPO gegen diese Partei, es kam zu mehreren Hausdurchsuchungen.

Akin 9. Mai 1995 (nach Ebergassing! ! ): Abdruck einer UnterstützungserkIärung

für das TATbIatt, verfaßt von Christian Michelides (HOSI-Aktivist, Autor in

Lambda und Forum) und Gerhard OberschIick (Forum-Herausgeber). Dabei ist

darüber hinaus anzumerken, daß die Forum-Redaktion dem TATblatt

Unterstützung gewährte.

 

Akin 23 . Mai 1995 (nach Ebergassing !! ) : Aufruf, daß sich alle, die von der

Polizei zu Ebergassing befragt werden unter einer best. Telefonnummer meIden

sollen.

 

 

Verbindung mit dem Aufruf zur Wehrdienstverweigerung:

Akin 7.März 1995 : Hinweis der Redaktion, daß sich alIe Angeklagten, die den

Aufruf zur Wehrdienstverweigerung unterschrieben haben, bei der Gruppe der

TotaIverweigerer (Angabe der TeIefonnummer) meIden sollen.

 

3. DIE ALTERNATIVE

 

Dies ist die Zeitschrift der aIternativen Gewerkschafter/innen, wobei auch

dieser durch EinschaItungen eine Nähe zum TATbIatt bescheinigt werden muß:

Mai l 995 (nach Ebergassing !! ): Abdruck einer StelIungnahme der TATblatt-

Redaktion zu den Vorwürfen des linksextremen Terrors.

 

Weiters in der Ausgabe Mai 1995 ein Inserat der Akademischen TafeIrunde

,,Anarchia RandaIia"(Iinksanarchistische Vereinigung, bewußt im verfälschten

Burschenschafter-Jargon), die eine EinIadung zu einer Diskussion über

Burschenschafter in den Räumlichkeiten des Kommunistischen

Studentenverbandes ausspricht.

 

4. ZOOM

 

In der Nummer 1/96, Seite 3 wird ausgeführt, daß ZOOM eine Fusion aus EKG

und ZAM ist. Auch am TiteIbIatt wird auf diese Feststellung Wert gelegt.

Weiters wird erkIärt, daß die Vorgängerzeitschriften an den Angriffen der

poIitischen Gegner scheiterten. Weiter unten werden dann die Ermittlungen

gegen den RevoIutionsbräuhof aIs Stapo-Skandal bezeichnet.

Die Redaktionsteams von EKG und ZAM sind großteils auch in ZOOM

vertreten.

 

Zur Erklärung des ideoIogischen UmfeIds der Zeitschrift ZOOM (ZAM und

EKG) sind einige Tatsachen zu erläutern:

 

In der Bürogemeinschaft Schottengasse 3 a, der Adresse von ZOOM und

vormals von ZAM sowie EKG, sind Iaut TürschiId beheimatet:

. AntimiIitaristische Gruppe Wien

. ARGE für Wehrdienstverweigerung und GewaItfreiheit, war Herausgeber der

ZAM und ist heute Herausgeberin von ZOOM. Der ARGE für

Wehrdienstverweigerung ist auch das Netzwerk Gewissensfreiheit

zuzuordnen, das unter anderem Rechtsbeistand und Beratung für ZiviI-,

Friedensdienst- und Totalverweigerer anbietet.

. Deserteursberatung

. Kritisches EG-Informationsbüro, war Herausgeber des EKG

. Initiative Österreich ohne Heer

. Service CiviI InternationaI (SCI )

. Gruppe für TotaIverweigerer, Herausgeber der TV (Totalverweigerer) -News,

Initiator der Aufrufe zur Wehrdienstverweigerung. Der erste Aufruf dieser

Gruppe wurde 1991l gestartet. Dazu ein wörtIiches Zitat: "... fordere ich aIIe auf,

MiIitärgesetze nicht zu befoIgen. Ich bin mir darüber klar, daß dies eine

Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze ist."

 

ZAM

ZAM-VorIäuferin ist die Zeitschrift ,,GewaItfreier Widerstand", die 1987 den

ArtikeI ,,Wenn der Strommast fälIt" mit Angaben über Erfahrungen bei

Sabotagen pubIiziert hat.

ZAM wurde herausgegeben von der ARGE für Wehrdienstverweigerung und

GewaItfreiheit und ist grundsätzIich antimilitaristisch eingestellt. Sie setzt sich

seit Jahren mit der Wehrdienstverweigerung auseinander und hat 1993 einen

Aufruf zur ,,aktiven Wehrkaftzersetzung", mit dem Ziel (Zitat) : ,,...das

Bundesheer abzuschaffen und den WehrwiIIen der österreichischen

Bevölkerung kontinuierIich zu zersetzen", erIassen.

 

Verbindung zum TATblatt durch Inserate:

TATbIatt Inserat in ZAM 2/95

Das TATbIatt veröffentIichte am 29. März 1995 eine Initiative der ARGE für

Wehrdienstverweigerung (Herausgeberin der ZAM). Es handelte sich um eine

Rücktrittsaufforderung für Minister Löschnak.

 

Verbindung zur Gruppe für Totalverweigerung:

ZAM 1/95 : Abdruck eines BesteIIkupons für T-Shirts mit den Aufdrucken:

,,Wenn ich groß bin werde ich TotaIverweigerin" und ,,Verweigerung". Als

BesteIIadresse ist die Gruppe für TotaIverweigerung, Schottengasse 3A

angeführt.

 

Inhalt:

ZAM 4/95 , S. 6: Aufruf zur Abfassung eines Briefes an diverse Abgeordnete,

das ZiviIdienstgesetz betreffend. Zitat: SoIIte die Einmonatsfrist nicht fallen,

muß ich meinem Gewissen foIgend die Waffe verweigern und werde eine

Vorstrafe bekommen.

ZAM 4/95 , S. 9: SoIidarisierung mit den Zeugen Jehovas. Zitat: Der Umgang

mit den Zeugen Jehovas durch die MiIitärbehörden zeigt, wie schIecht es in

Österreich um die Gewissensfreiheit unter der Wehrpflicht besteIIt ist.

ZAM 4/95 , hinteres DeckbIatt: Ankündigung des Verkaufs des sogenannten

,,Armeeabschaffungsweines".

Die Zeitschrift erfährt eine breite Unterstützung durch die Grünen und die

Grüne BiIdungswerkstatt in Form zahIreicher Inserate.

 

EKG (Europa Kardiogramm)

 

Diese PubIikation fährt eine Anti-Europa-Linie und wird herausgegeben von

den Kritischen Europa Informationen, die sich an der selben Adresse wie die

ARGE für Wehrdienstverweigerung und die Gruppe für Totalverweigerung

(Schottengasse 3A) befindet.

 

Verbindung zum TATblatt durch Inserate:

Inserate des TATbIatt im EKG: EKG 2/95, (2/94)

Inserate des EKG im TATbIatt: TATblatt, 18.Jänner 1995, 12.ApriI 1995

 

Verbindung zur Gruppe der Totalverweigerung:

EKG 1/95 : Abdruck eines BestelIkupons für T-Shirts mit den Aufdrucken:

,,Wenn ich groß bin werde ich TotaIverweigerin" und ,,Verweigerung". Als

BesteIIadresse ist die Gruppe für TotaIverweigerung, Schottengasse 3A

angeführt.

 

Das EKG erfährt ebenfaIIs eine breite Unterstützung durch die Grünen in Form

zahIreicher Inserate entweder direkt durch die Grünen oder die Grüne

BiIdungswerkstatt.

 

Darüber hinaus sollte die F örderung folgender Zeitschriften überdacht

werden :

 

ArbeiterInnenstandpunkt

 

GegenständIiche Zeitschrift ist das Organ der Partei ,,Gruppe

Arbeiterstandpunkt", österreichische Sektion der Liga für eine revolutionär-

kommunistische InternationaIe (Trotzkisten). ZieI dieser Partei ist es unter

 

 

anderem ins Bundesheer zu gehen und dort zersetzend zu wirken bzw. sich im

 

Gebrauch von Waffen ausbilden zu Iassen.

 

(siehe auch unten : Zeitschrift RM (REVOLUTIONÄRER MARXISMUS))

 

Auf

 

Auf ist eine Iinks-feministische Frauenzeitschrift mit Verbindungen zu den

Zeitschriften UNITAT, Lambda und an.schIäge, die durch diverse Inserate

belegt sind. In der Ausgabe Juni 1995 finden sich im Zuge einer

Buchbesprechung pornographische DarsteIIungen (masturbierende Frau).

 

Juridikum

 

Herausgeber von Juridikum ist Context - Initiative für freie Studien und

brauchbare Information. Letztere gehört zur VAZ, der Vereinigung alternativer

Zeitungen und Zeitschriften, die auch u.a. Herausgeberin des Forum

(vorübergehend neue Heimat des TATbIatts) ist und der auch das TATbIatt

angehört. Die Verbindung zum Iinksextremen Spektrum ergibt sich u.a. aus

Inseratentätigkeit des EKG im Juridikum. Außerdem veröffentIichte das

Juridikum einen Spendenaufruf für die Zeitschriften AKIN, EKG, ZAM,

UNITAT und Die Linke.

HersteIIung und Versand wird laut Impressum durch den Verein ,,Infrastruktur",

der auch das TATbIatt vertreibt, durchgeführt.

 

Lambda Nachrichten

 

SchwuIen und Lesben Zeitung, deren Herausgeber die homosexueIIe Initiative

Wien (HOSI) ist.

 

Verbindung zum TATblatt durch Inserate:

TATbIatt-Inserat in den Lambda Nachrichten: Lambda.Nachrichten 2/95

 

Aus 2/95 pornographische DarsteIIungen gIeichgeschIechtIicher Liebe.

 

1996: Fortsetzung der BIattIinie

Lambda2/96: VerungIimpfung von Bischof Laun, Bezeichnung als

,,Tunte"(S.24), Pornographie (S.65, 80,81 )

Lambda 4/96 : VerungIimpfung des Bundespräsi.denten (S.30)

 

RM (REVOLUTIONÄRER MARXISMUS)

 

RM wird wie die PubIikation ArbeiterInnenstandpunkt herausgegeben von der

Gruppe Arbeiterstandpunkt, bei der es sich offensichtIich Iaut eigenen Angaben

im Impressum um eine poIitische Partei handeIt, die ihrerseits Mitglied der

LRKI (Liga für eine revoIutionär-kommunistische Internationale) ist.

 

Inhalt:

RM 13/95 : VeröffentIichung des neuen KapiteIs 5 des Trotzkistischen

Manifestes, das am dritten Kongreß der LRKI aIs AktuaIisierung ihres

internationaIen Programmes angenommen worden ist.

Im Absatz ,,Von demokratischen Rechten zu einer wahren Arbeiterdemokratie"

wird die ZerschIagung des repressiven Staatsapparates, der das Werkzeug der

Tyrannei gegen die ArbeiterkIasse darsteIIt, gefordert. Das bestehende Heer und

die Bürokratie soIIen aufgeIöst werden und durch eine revoIutionäre

Arbeiterarmee und TerritoriaImiIizen ersetzt werden.(S.11 )

Weiter unten wird die parIamentarische RepubIik aIs untaugliches Instrument

der Arbeitervertretung abgeIehnt.(S. l3) Zur Ausübung der Staatsmacht solIen

Arbeiterräte instaIIiert werden, die die VoIIziehung und die Gesetzgebung

durchführen ( S. 14). SchIießlich wird festgesteIIt, daß die Arbeiterschaft sich

bewaffnen und die Waffen auch einsetzen muß. (S. 20)

 

RM 15/95 : Abdruck einer ResoIution der Nationalen Leitung der Gruppe

ArbeiterInnenstandpunkt, die am 24.5. 1995 verabschiedet wurde.

Es wird die Aufhebung des AnschIußverbotes an DeutschIand gefordert, der

AnschIuß aIs demokratisches Recht bezeichnet. Als politische Losung wird

,,Für ein rotes Räte-Gesamtdeutschland" vorgeschIagen.

 

RM 18/96: Abdruck einer Eigendefinition der Gruppe ArbeiterInnenstandpunkt

unter dem Titel ,,Wofür wir stehen".(S. 51 )

WörtIiche Auszüge: ,,Wir sind für die Enteignung der KapitalistenkIasse und

die Abschaffung des KapitaIismus. Nur die soziaIistische Revolution und die

ZerschIagung des kapitaIistischen Staates kann zu diesem ZieI führen. Nur die

ArbeiterInnenkIasse, die von einer revoIutionären Partei geführt wird und die in

ArbeiterInnenräten und -miIizen organisiert ist, kann eine soIche Revolution

zum Sieg führen. Wir verbinden dazu den Kampf für unser Programm mit der

aktiven BeteiIigung an Kämpfen und Bewegungen."

 

UNITAT

 

Dies ist die Zeitung des Kommunistischen Studentenverbandes, deren

Verbindung zum TATbIatt durch den Artikel aus 4/1994 ,,Kein Maulkorb für

das TATbIatt" beIegt erscheint.

 

Da der Ministerratsvortrag vom 18. Oktober 1996 von Bundeskanzler

Dr. Vranitzky eingebracht wurde, steIIen die unterfertigten Abgeordneten an

den Bundeskanzler foIgende

 

Anfrage:

 

1. Sind Ihnen die InhaIte der genannten Zeitschriften bekannt?

 

2. TeiIen Sie die poIitischen Ansichten der herausgebenden Gruppen mit aIIen

Konsequenzen für die demokratische RepubIik Österreich?

 

3. WoIIen Sie Medien fördern, die mit PubIikationen kooperieren, die zu GewaIt

gegen die RepubIik oder zur Wehrdienstverweigerung auffordern?

 

4. HaIten Sie die Förderung dieser Zeitschriften in Anbetracht der von diesen

beabsichtigten PoIarisierung der österreichischen BevöIkerung tatsächIich für

demokratiepoIitisch und im Sinne einer wehrhaften Demokatie vertretbar?

 

5. SteIIt es für Sie ,,Zensur" dar, soIche Zeitschriften, die zum TeiI den Boden

der Verfassung verIassen haben, nicht zu fördern?

 

6. Wie definieren Sie den Begriff ,,Zensur"?

 

7. Ist Ihnen bekannt, wie das lnnenministerium die genannten Zeitschriften und

deren Herausgeber beurteiIt?

 

8. Wenn j a, wie sind diese Beui.teilungen ausgefaIIen?

 

9. Wenn nein, wieso beobachtet die StaatspoIizei dieses linksextreme

gewaltbereite Spektrum nicht?

 

10.Sind Sie bereit, die gesamte PubIizistikförderung zu gefährden, nur um

linksradikale, linksanarchistische oder IinksaIternative Zeitschriften fördern

zu können?

 

11.Stimmt die juristische AusIegung, wonach der Publizistikförderungsbeirat

ledigIich ein Gutachten abgibt, die Bundesregierung jedoch allein über die

Förderung entscheidungsbefugt ist?

 

12.Warum haben Sie heuer neuerIich beantragt, die Zeitschriften an.schläge und

ZOOM, die NachfoIgezeitschrift von EKG und ZAM, die durch Fusion dieser

Zeitschriften entstand, zu fördern, obwohl die Bundesregierung bereits im

Vorjahr von einer Förderung dieser Zeitschriften Abstand genommen hat?

 

 

l3.Wie beurteiIen Sie aIs Vorsitzender der Bundesregierung die Förderung der

 

an.schIäge durch Inserate des Bundesministeriums für Gesundheit und

 

Konsumentenschutz und des Bundesministeriums für Wissenschaft,

 

Forschung und Kunst in Gesellschaft mit dem Inserenten TATblatt?