1767/J
der Abgeordneten Langthaler, Petrovic, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit und Konsumentenschutz
betreffend Gen-Soja
Im Zuge des Gen- Gipfels mit Vertretern von NGOs haben Sie sich gegen eine
Inanspruchnahme von Artikel 16 gemäß der EU-Freisetzungsrichtlinie ausgesprochen.
Weitet.s haben Sie behauptet, daß bis zum Inkrafttreten der Novel Food-Verordnung für die
östereichischen Konsumenten keine Gefahr besteht, gentechnisch veränderte Lebensmittel
in den Verkaufsrega1en vorzufinden, da Handel und Lieferanten zugesichert hätten, vorerst
keine derartigen gentechnisch veränderten Lebensmittel anzubieten. Vertreter großer
Lebensmittelhande(sketten haben sich bezüglich des Ergebnisses des Gen-Gipfels als sehr
enttäuscht gezeigt. Der Handel sieht sich von der Politik alleine gelassen "Somit gibt es von
politischer Seite weiter keine konkrete Hilfe gegen die drohende breite Verwendung von
gentechnisch veränderten Soja-Rohstoffen in Österreich. Die Abwälzung der Verantwortung
aufHandel und Industrie und der Hinweis auf eine mögliche, freiwillige "positiv "-
Kennzeichnung zeigt die Hilflosigkeit der Politiker. Immer mehr Bedeutung kommt dem
geplanten Gentechnik- Volksbegehren zu, um den Politikern aufzuzeigen, in welch hohem
Maße die österreichische Bevölkerung in Sachen Gen besorgt ist und Lösungen verlangt "
(Presseaussendung der Firma SPAR vom 5. 12. 1996).
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Können Sie garantieren, daß bis zum Inkrafttreten der Novel Food-VO keine
gentechnisch veränderten Lebensmittel in den östereichischen Lebensmittelhandel
kommen?
2. Können Sie garantieren, daß bis zum Inkrafttreten der Novel Food-VO keine
gentechnisch veränderten Lebensmittel "ungekennzeichnet" in den östereichischen
Lebensmittelhandel kommen?
3. Können Sie garantieren, daß keine gentechnisch veränderten Futtermittel in der
östereichischen Tiermast eingesetzt werden?
4. Können Sie garantieren, daß keine ungekennzeichneten gentechnisch veränderten
Futtermittel in der österreichischen Tiermast ungekennzeichneten eingesetzt werden?
5 . Mit welchen Lieferanten haben Sie konkrete Gespräche geführt, sodaß Sie eine
derartige Entwarnung für die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten
geben konnten?
6. Wann und we1che konkreten Zusagen wurden Ihnen von welchen Lieferanten
gemacht?
7. Mit we1chen Vertretern des Lebensmittelhandels haben Sie konkrete Gespräche
geführt, sodaß Sie eine derartige Entwarnung für die österreichischen
Konsumentinnen und Konsumenten geben konnten?
8. Wann und welche konkreten Zusagen wurden Ihnen von welchen Lieferanten
gemacht?