1784/J
der Abgeordneten Wabl, Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft
betreffend Gütesiegel der Agrarmarkt Austria (AMA)
Die AMA wirbt mit dem Slogan : "Herkunft und Kontrolle hat ein Zeichen" und garantiert,
daß die östereichische Herkunft bei Fleisch von der Geburt bis zur Theke nachvollzogen
werden kann. Ein heimischer Konsument wollte den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung
überprüfen und den Weg von der Theke bis zur "Geburt des Fleisches" zurückverfolgen.
Nachdem er sich an der Chargennr. und am Lieferanten orientierte, landete er bei einer
Firma in St. Marx, wo allerdings keine Chargennr. sondern nur die Schlachtnummer eruiert
werden konnte. Ein Zusammenhang zwischen Schlacht- und Chargennr. war zunächst nicht
herstellbar. Bei der Fa. SGS , Austria Controll-Co. Ges.m.b.H. wurde kein Einblick in die
Unterlagen gewährt. Schließlich wurde dem Kunden gesagt, um den Namen des Viehhalters
zu erfahren, müsse er ein schriftliches Ansuchen an die AMA stellen und alle Unterlagen
beilegen. Letztendlich waren an die 4.000,- öS an Kosten angefallen, ohne daß der
Konsument ans Ziel gekommen war.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Stimmt es, daß man , um den Namen des Viehhalters zu erfahren, bei der AMA
schriftlich ansuchen muß?
2. Welche Möglichkeiten hat der Konsument, die Herkunft eines AMA-Produktes zu
erfahren?
3. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen , damit die Rückverfolgung eines Produktes
für den Konsumenten ermöglicht wird?
4. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen , damit es zu unverschlüsselten und
transparenten Informationen über die angewendeteten Produktions- und
Tierhaltungsmethoden kommt?
5 . Findet der Tiergerechtigkeitsindex Anwendung bei AMA-Produkten? Wenn nein,
warum nicht? Wer kontrolliert die Einhaltung welcher Tierschutzbestimmungen?
6. Derzeit wird auch Reklame für "Eier aus Östereich" gemacht. Wieviel Prozent dieser
Eier stammen aus Käfighaltung?