1834/J XX.GP
die Abgeordneten Dipl.-Ing. Prinzhorn
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend
Europäische Wirtschaftliche Interessensvereinigungen (EWIV)
Am 1. Oktober 1995 trat das Bundesgesetz zur Ausführung der Verordnung des Rates zur
Schaffung einer Europäischen Wirtschaftlichen Interessensvereinigung (EWIV) in Kraft. Die
EWIV läßt sich als eine durch schriftlichen Vertrag und Eintragung in ein Register entstehende
lose Vereinigung von natürlichen Personen und/oder Gesellschaften, die ihren Hauptsitz bzw.
ihre Hauptverwaltung in verschiedenen Mitgliedstaaten haben, definieren. In Österreich kann
die EWIV mit Arbeitsgemeinschaften in der Bauwirtschaft verglichen werden. Die Mitglieder
einer EWIV haften grundsätzlich unbeschränkt und gesamtschuldnerisch. Im Gegensatz zur
OHG erfolgt die Haftung der Mitglieder der EWIV jedoch subsidiär, d.h. die Gläubiger der
Vereinigung müssen diese zuerst zur Zahlung auffordern. Somit gewährleistet die EWlV die
optimalen gesetzlichen Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, um
europaweit tätig zu werden. Seit in Kraft treten der EWIV-Verordnung wurde jedoch bis Ende
1 996 keine derartige Gesellschaft in Österreich registriert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
A n fra ge
1) Wurden zusätzlich zur Kundmachung des Bundesgesetzes zur Ausführung der Verordnung
des Rates zur Schaffung einer Europäischen Wirtschaftlichen Interessensvereinigung
(EWIV) begleitende Maßnahmen von Ihnen gesetzt, um die österreichische Unternehmer
über diese neue Gesellschaftsform zu informieren?
2) Warum gibt es in Österreich noch keine Europäischen Wirtschaftlichen
Interessensvereinigungen?
3) Worin liegen die Vorteile der Europäischen Wirtschaftlichen Interessensvereinigung?
4) Worin liegen die Nachteile der Europäischen Wirtschaftlichen Interessensvereinigung?
5) Werden durch die Gründung von EWIVs Impulse für die heimische Wirtschaft gesetzt?
Falls ja, in welcher Form?
6) Welche Möglichkeiten werden derzeit von der heimischen Wirtschaft genutzt, um EU-
weite Kooperationen zu verwirklichen?
7) Welche Maßnahmen planen Sie, um den Aufholbedarf - innerhalb des
Gemeinschaftsgebietes gibt es bereits an die 1 000 EWIVs - der österreichischen Wirtschaft
entsprechend zu forcieren? '