1854/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Anschober, Wabl, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Verkaufserlöse aus Bundesheerkasemen
Der von den Grünen heftig kritisierte Ankauf von Panzern um 6,5 Milliarden
Schilling soll nach Meinung des Bundeskanzlers aus den Erlösen von Immobilien- und
Kasernenverkauf des Bundesheeres finanziert werden. Nun liegt hier im
Verteidigungsministerium eine Analyse "Auflassung und Verkauf von Kasernen und
militärischen Liegenschaften" auf, die belegt, daß der Verkauf von
Bundesheerkasernen sogar Zusatzkosten verursachen wird und keineswegs für eine
Kostenabdeckung des unsinnigen Panzerankaufes verwendet werden kann.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister
fiir Landesverteidigung folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Ist es richtig, daß die oben angeführte Analyse mit dem Erhebungsstand Juni 96
im Verteidigungsministerium aufliegt? Wenn ja, von wem wurde sie erstellt und
deckt sich diese Studie noch mit den heutigen Daten und Kostenschätzungen?
Falls dies nicht der Fall ist, in welchen Details weichen die heutigen
Kostenschätzungen und Analysen von der oben angeführten Analyse vom Juni
1996 ab? Auf Grund welcher Berechnungen und welcher neuen Analyse werden
diese Abweichungen prognostiziert?
2. Ist es richtig, daß in der oben angeführten Analyse maximal 1 ,97 Milliarden
Schilling aus den Verkäufen lukriert werden können, die nötigen Ersatzbauten
aber zumindest 2,45 Milliarden Schilling
kosten würden?
3. Welche konkreten Verkaufsoptionen stellt das oben angeführte Papier für das
Bundesland Salzburg dar? Welche konkreten Erlöse werden prognostiziert und
welche konkreten Kosten für Ersatzbauten? Welche konkreten neueren Zahlen
liegen zu diesen beiden Angaben vor?
4. Welche konkreten Prognosen über Verkaufserlöse und notwendige Investitionen
in Ersatzbauten liegen jeweils für die einzelnen weiteren Bundesländer in der
oben angeführten Analyse vor? Welche aktuelleren Zahlen besitzt das
Verteidigungsministerium in jedem Einzelfall?
5. Was hält angesichts dieser Finanzschätzungen aus dem eigenen Haus der
Verteidigungsminister von der Aussage des Bundeskanzlers, die Panzerkäufe
lassen sich aus dem Verkauf von Immobilien und Kasemen finanzieren?