1910/J XX.GP

 

der Abgeordneten Ing. Reichhold, Aumayr, Wenitsch und Kollegen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft

betreffend Exporte von Zuchtrindern

Den Anfragern sind Informationen bekannt, wonach Rinder offiziell zwar mit

hohen EU-Stützungen als Zuchtvieh in Drittländer exportiert, dort allerdings als

Schlachtvieh verwertet und teilweise im Wege der Interimsabkommen wieder in

Form von Fleisch oder als Mastvieh ("Futterkühe") in den EU-Raum reinimportiert

werden,

Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Land-

und Forstwirtschaft folgende

Anfrage:

1. Wie hoch ist die derzeitige EU-Stützung für den Export von Zuchtrindern?

2. In welche Drittstaaten wurden welche Mengen der Kategorien Zuchtstiere,

Zuchtkühe, Zuchtkalbinnen pro Jahr (1995 und 1996) exportiert?

3. Wie hoch sind die Importquoten und -mengen in den Jahren 1995 und 1996

nach Österreich im Zuchtrindersektor?

4. Wie hoch sind die Export- bzw. Importmengen in Österreich in den

Bereichen Rindfleisch, Schweinefleisch, Kalbfleisch aus Drittstaaten?

5. Sind Importe aus den ehemaligen Ostblock-Ländern in diesen Bereichen

zoll- oder abschöpfungsbegünstigt?

Wenn ja, in welcher Höhe?

6. Werden "verbundene Firmen" (idente Führungskräfte von österreichischen

und ausländischen Firmen) hinsichtlich Behaltefrist von Zuchtvieh in den

Drittstaaten und den Reinimport in die EU von Fleisch, Zucht- und Nutzvieh

kontrolliert?

7. Werden Veterinärkontrollen durchgeführt?

Wenn ja, worauf werden sie geprüft?

8. Wie werden Impfungen, Wartefristen etc. kontrolliert?

9. Bis zu welchem Alter werden Zuchtstiere als solche exportiert?

10. Müssen diese Zuchtstiere gekört sein?

11 . Wird die Trächtigkeit bei weiblichem Zuchtvieh kontrolliert?

12. Gibt es Behaltefristen bei Zuchtrindern in Drittstaaten bzw. werden diese

auch kontrolliert?

13. Sind sich die Zuchtverbände, die den Export von nicht gekörten Stieren und

nicht trächtigen weiblichem Zuchtvieh forcieren, der Gefahr bewußt, die von

einer mißbräuchlichen Verwendung von Stützungsgeldern im Zuchtvieh-

sektor für den gesamten Viehbereich und die Exportwirtschaft ausgeht?

(Siehe: "Stützungsskandal 1993/94, bei dem östereichisches "Zuchtvieh" in

Holland fertiggemästet und geschlachtet wurde)