2006/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr Helene Partik-Pablé

an den Bundesminister für Inneres

betreffend Schließung von Innsbrucker Polizeiwachzimmern

Auf Verlangen des lnnenministeriums soll von allen österreichischen

Polizeidirektionen ein Konzept für den effizienteren Einsatz der Sicherheitswache

erstellt werden. Laut Information des stellvertretenden Polizeidirektors geht in

Innsbruck die Tendenz zu vier Großraumwachzimmern, was die Schließung der

Wachzimmer Reichenau, Rathaus, Saggen und Igls bedeutet. Die geplanten

Schließungen werden von den Personalvertretern der Innsbrucker Polizei heftigst

kritisiert, da die Zusammenlegung von Wachzimmern allein noch keine Freisetzung

von lnnendienstkapazitäten für den Außendienst zur Folge hat. Besonders

verwunderlich ist die Schließung des Wachzimmers Reichenau, da dieses erst im

Jahr 1990 eröffnet wurde, das Gebäude bereits finanziert und nur mehr die

Betriebskosten zu tragen sind. Überdies gehören zu diesem Wachzimmer das große

Industriegebiet in der Roßau und mehrere Banken,

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den

Herrn Bundesminister für Inneres nachstehende

ANFRAGE:

1) Welche der oben genannten Wachzimmer werden ganz bzw. während der

Nachtstunden geschlossen?

2) Aus welchen Gründen genau werden die Wachzimmer im einzelnen geschlossen bzw, mit

anderen fusioniert?

3 ) Wie ist die Haltung der Tiroler Landesregierung zur Schliel3ung bzw. Zusammenlegung

dieser Wachzimmer?

4) Nach welchen Kriterien genau wird bei der Zusammenlegung der Wachzimmer in Innsbruck

vorgegangen?

5) Welche finanziellen Einsparungen erwarten Sie sich durch die Schließung bzw

Zusammenlegung der genannten Wachzimmer in lnnsbruck und wofür genau werden Sie die

freigewordenen Mittel verwenden?

6) Sind noch andere Wachzimmer in Innsbruck von der Schließung bzw. Zusammenlegung mit

anderen Wachzimmern bedroht?

Wenn ja, welche und aus welchen Gründen?

7) Glauben Sie, daß durch die geringere Zahl an Wachzimmern dem Sicherheitsbedürfnis der

Bevölkerung noch Rechnung getragen werden kann?

Wenn ja, mit welcher Begründung?

8) Wie genau werden Sie die freigewordenen Kapazitäten an Beamten einsetzen?

9) Glauben Sie, daß nur durch das Freisetzen von Innendienstkapazitäten für den Außendienst

- als mögliche Folge der Auflösung bzw, Zusammenlegung von Wachzimmern - dem

Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung entsprochen werden kann?

Wenn ja, mit welcher Begründung?

10) Sind in Innsbruck auch in den letzten Jahren neu eröffnete bzw. renovierte Wachzimmer

von der Schließung bedroht?

Wenn ja, welche genau, wann und warum wurden die betreffenden Wachzimmer eröffnet

bzw. renoviert, welche Kosten sind im einzelnen dadurch entstanden und aufgrund welcher

geänderten Umstände werden diese Wachzimmer nun geschlossen bzw, fusioniert?

11) Welche Kosten entstanden durch die Eröffnung des Wachzimmers Reichenau im Jahre

1990?

12) Halten Sie es - speziell in Zeiten des Sparpaketes - der Bevölkerung gegenüber für

vertretbar, ein kürzlich erst eröffnetes Wachzimmer, das bereits - auf Kosten des

Steuerzahlers - finanziert ist und bei dem nur mehr Betriebskosten anfielen, aufzulösen"

Wenn nein, welcher Verwendung werden Sie dieses Gebäude zuführen?

13) Durch welche Maßnahmen werden Sie gewährleisten, daß trotz der Auflösung des

Wachzimmers Reichenau , in dessen Überwachungsgebiet sich immerhin ein großes

Industriegebiet sowie eine Bank befinden, weiterhin effiziente Arbeit seitens der

Sicherheitswache geleistet werden kann?

14) Wurde die Meinung von Vertretern der Sicherheitswache bei den Überlegungen, ob und

welche Wachzimmer geschlossen bzw. fusioniert werden sollen, miteinbezogen?

Wenn nein, warum nicht?

Wenn ja, welche Vertreter hatten Anteil an der Entscheidungsfindung und welche

Meinung vertraten sie?

15) Wurde bisher generell bei Wachzimmerschließungen bzw. Fusionierungen die Meinung

der betreffenden Beamten oder deren Vertreter in die Überlegungen miteinbezogen?

Wenn nein, warum nicht?