2058/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Partik-Pable
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betrefend Schubhäftlinge
Jüngsten Zeitungsberichten zufolge fehlen in Österreich ausreichend Quartiere für
Schubhäftlinge, sodaß die Fremdenpolizei größte Probleme hat, die aufgegriffenen Menschen
unterzubringen. Manche der illegalen Grenzgänger kommen erst gar nicht in Schubhaft, da für
sie keine Unterkunft aufzutreiben ist. Diese werden zwar mit Aufenthaltsverboten belegt, aber
dann auffreien Fuß gesetzt. Weiters gibt es Fremde, die immer wieder (bis zu zwölfmal) illegal
über die Grenze kommen und auch die kurze Schubhaft gerne in Kauf nehmen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres folgende
Anfrage :
1. Wieviele Schubhäftlinge wurden mit Stichtag 31.01.1997 in Österreich festgehalten'7
2. In welchen Gemeinden befanden sich zum 31.01.1997 Hafträume von Bezirksverwaltungs-
und Polizeibehörden, in denen ebenfalls Schubhaft durchgeführt wird?
3. Wieviele Schubhäftlinge haben sich im vergangenen Jahr aus der Schubhaft durch
Selbstmordversuche oder durch Hungerstreik "freigepresst"?
4. Welche Kosten entstanden 1996 durch die Schubhäftlinge, aufgeschlüsselt nach den
einzelnen Posten, z.B. Unterkunft, Verpflegung, ärztliche Betreuung?
5. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um die von der Fremdenpolizei
aufgegriffenen Menschen in Schubhaft zu nehmen und diese in geeigneten Quartieren
unterzubringen?
6. Wieviele der Schubhäftlinge wurden seit 31.01.1996 tatsächlich in welche Staaten
abgeschoben, aus welchen Ländern stammten die betrefenden Personen und auf welchem
Weg (Bahn, Flugzeug".) sind diejeweiligen Abschiebungen erfolgt?
7. Wie hoch waren die Kosten für die Ab- bzw, Zurückschiebungen, die 1996 vorgenommen
wurden?
8 . Wieviele Personen wurden im Jahre 1996 mit einem Aut"enthaltsverbot belegt und wieviele
dieser Personen wurden trotzdem wieder auf freien Fuß gesetzt?
9, Wieviele der schon ein- oder mehrmals abgeschobenen Personen sind erneut illegal über die
Grenze gekommen?
10. Wieviele einreisewillige Personen wurden 1996 gleich an der Grenze zurückgewiesen?