2087/J XX.GP
der Abgeordneten Ing. Reichhold und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des slowenischen Zentralverbandes
Nachdem schon ein Einbruch in das Slowenengymnasium in Klagenfurt für heftige
Reaktionen gesorgt hatte, schwoll im Dezember vergangenen Jahres der slowenische
Proteststurm nach einem Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des slowenischen
Zentralverbandes zu einem wahren Orkan an.
In Balkenlettern titelte das Laibacher Blatt "Republika" ..Slovenski vestnik in Flammen" und
die Marburger Tageszeitung "Vecer" glaubte auch bereits die Täter zu kennen, die nur aus
"rechtsgerichteten slowenenfeindlichen Kreisen" stammen könnten.
Der Kärntner Slowenenfunktionär Marjan Sturm verstieg sich sogar zum Vergleich mit den
Verhältnissen in Nordirland und stellte sogar eine Querverbindung zu den Briefbomben her.
Er forderte mit Unterstützung durch den slowenischen Innenminister Andrej Ster
Innenminister Einem auf, für den Schutz der Kärntner Slowenen zu sorgen. Die Abgeordnete
Stoisits sah wieder ein spezielles "geistiges Umfeld" in Kärnten.
Slowenische Spitzenpolitiker mit Staatspräsident Milan Kucan an der Spitze brachten der
österreichischen Regierung gegenüber ihre Sorge wegen der angeblich in Kärnten
manifestierten "Terror gegen die Minderheit" zum Ausdruck.
Bei spontanen Solidaritätsbesuchen u. a. der slowenischen Parlamentspräsidentin Helena Hren
Vencelj und des Klubobmanns der Südtiroler Volkspartei, Hubert Frasnelli, wurde vor einem
aufflammenden "rassistischen Terror" in Kärnten gewarnt.
Auf diese Weise sollte wieder einmal die Welt auf "slowenenfeindliche Gewalt faschistischer
und rassistischer Kräfte" in Kärnten aufmerksam gemacht werden.
Während dieser Kampagne gegen Kärnten stellte sich heraus, daß der Täter sämtlicher im
Vorjahr verübter Anschläge gegen slowenische Einrichtungen ein slowenischer Lehrer und
Funktionär eines slowenischen Vereines in Kärnten war. Motiv: Schulden als Folge einer
Spielleidenschaft.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Auswärtige
Angelegenheiten folgende
Anfrage
1 . Wie stehen Sie zu der Aussage des slowenischen Präsidenten, Milan Kucan, der über den -
Terror gegen die Minderheit in Kärnten besorgt ist?
2. Wie stehen Sie zu den Anschuldigungen des Klubobmannes der Südtiroler Volkspartei,
Hubert Frasnelli, der vor einem aufflammenden, "rassistischen Terror" in Kärnten gewarnt
hat?
3. Haben Sie Gespräche mit dem slowenischen Präsidenten geführt, um den wahren
Sachverhalt darzustellen?
4. Was werden Sie unternehmen bzw. haben Sie unternommen, um im benachbarten Ausland
das Image Kärntens wiederherzustellen?
5. Haben Sie die haltlosen Anschuldigungen des Klubobmannes, Hubert Frasnelli, offiziell
zurückgewiesen?
6. Was haben Sie unternommen, um die Vorverurteilung Kärntens und ihrer heimattreuen
Verbände seitens des Staatspräsidenten Milan Kucan zurückzuweisen?
7. Wie beurteilen Sie angesichts der Kritik des slowenischen Staatspräsidenten Kucan die
zwischenstaatlichen Beziehungen Sloweniens mit Österreich?
BEILAGE (Zeitungsausschnitt) NICHT GESCANNT !!!