2095/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Spindelegger und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend geplante Schließung von Finanzämtern in NÖ
Wie den Medien in den letzten Wochen zu entnehmen war, plant der
Bundesminister für Finanzen die Schließung von Finanzämtern in
Niederösterreich. Demnach wurde für das Finanzamt Lilienfeld bereits eine
Zusammenlegung mit St. Pölten beschlossen. Darüber hinaus sind die
Finanzämter in Horn, Tulln, Waidhofen/Thaya und Zwettl von einer Schließung
bedroht. Solche Maßnahmen stellen nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter eine
schwierige Situation dar. Die betroffenen Bürger in den Bezirken der fünf von der
Schließung bedrohten Finanzämter hätten durch solche Auflösungen wesentlich
längere Weg- und wohl auch Wartezeiten auf sich zu nehmen. Dies entspricht
nicht dem Grundsatz von Bürgernähe und mehr Raschheit in der Verwaltung.
Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den
Bundesminister für Finanzen folgende
ANFRAGE:
1) Beabsichtigen Sie als neuer Finanzminister, die von Ihrem Amtsvorgänger
Mag. Klima eingeschlagene Linie der Auflösung von Finanzämtern in
Niederösterreich fortzusetzen?
2) Wenn ja, welche Finanzämter in Niederösterreich werden von einer Auflösung
betroffen sein?
3) Welche Gründe sind für diese Auflösungen maßgeblich?
4) In welchem Zeitraum ist an eine Realisierung dieser Maßnahmen gedacht?
5) Welche Vorkehrungen werden für die Mitarbeiter in den betroffenen
Finanzämtern getroffen?
6) Aufgrund welcher Grundlagen überlegen sie, die Finanzämter in Lilienfeld,
Horn, Tulln, Waidhofen/Thaya und Zwettl mit anderen Finanzämtern
zusammenzulegen?
7) Wie werden die Einsparungspotentiale eingeschätzt, die sich aus der allfälligen
Auflösung der Finanzämter Lilienfeld, Horn, Tulln, Waidhofen/Thaya und Zwettl
ergeben?
8) Wurden Alternativen zur Auflösung der Finanzämter geprüft?
Wenn ja, welche Kosteneinsparungen hätten sich im einzelnen ergeben?
9) Wurde auch die Installierung von Telearbeitsplätzen in den zur Auflösung
vorgeschlagenen Finanzämtern überprüft?
Wenn nein, kann eine solche Überprüfung noch nachträglich erfolgen?
10) Wieviele Aktenstücke wurden im Jahr 1995 und 1996 in den Finanzämtern
Lilienfeld, Horn, Tulln, Waidhofen/Thaya und Zwettl bearbeitet?
11) Ist Ihnen bekannt, wieviele Bürger im Jahr 1995 und im Jahr 1996 in den
Finanzämtern Lilienfeld, Horn, Tulln, Waidhofen/Thaya und Zwettl persönlich
vorgesprochen haben?
12) Wurden Erhebungen darüber angestellt, welcher zusätzliche Zeit- und
Wegeaufwand den Bürgern durch eine Schließung der genannten Finanzämter
entsteht?