2126/J XX.GP
der Abgeordneten Grollitsch, Partik-Pable, Lafer und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Einsparungen und Schließung von Polizeiwachzimmern bei der BPD Leoben
Die Spar- und Belastungspakete der Bundesregierung haben unter anderem zur Folge, daß es
zu verschiedensten Beschränkungen im Bereich des Sicherheitsdienstes in Österreich
gekommen ist und weitere Restriktionen bevorstehen.
Die Nicht-Nachbesetzung von Dienstposten und die geforderten Diensteinsparungen
veranlassen die Behördenleiter, insbesondere auch kleinere Wachzimmer zu schließen
Gerade jüngste Berichte aus München zeigen, daß die Schaffung von Großraumwacheinheiten
und die Schließung kleiner, dislozierter Wachzimmer eine ökonomisch falsche und dem
Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung widersprechende Vorgangsweise darstellt.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den Herrn
Bundesminister für Inneres nachstehende
ANFRAGE:
1) In welchem Ausmaß und in welchen Bereichen genau wurden der BPD Leoben in den
Jahren 1995 und 1996 welche Diensteinsparungen vorgeschrieben?
2) Zu welchen finanziellen Einsparungen kam es in den einzelnen Bereichen der BPD Leoben
durch die Restriktionen beim Sicherheitsdienst in den letzten beiden Jahren, und wofür
genau werden Sie die dadurch frei gewordenen
Mittel verwenden?
3) Wie hoch sind die für 1997 zusätzlich vorgeschriebenen Einsparungen, in welchen
Bereichen genau werden diese vorgenommen werden und aus welchen Gründen, welche
finanziellen Einsparungen erwarten Sie und wofür werden Sie die dadurch frei werdenden
Mittel verwenden?
4) Wurde die Meinung von Vertretern der Sicherheitswache bei den Überlegungen, ob und
welche Einsparungen vorgenommen werden sollen, miteinbezogen?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, welche Vertreter hatten Anteil an der Entscheidungsfindung und welche Meinung
vertraten sie?
5) Wie viele Dienstposten sind derzeit im Bereich der BPD Leoben nicht nachbesetzt, welche
sind das genau und was sind im einzelnen die Gründe hierfür?
6) Ist es vorgesehen. den Personalstand an der BPD Leoben zu reduzieren?
Wenn ja, aus welchen Gründen, in welchem Ausmaß, aufgeschlüsselt nach den einzelnen
Bereichen, und innerhalb welchen Zeitraumes, welche finanziellen Einsparungen erwarten
Sie und wofür genau werden Sie die daraus frei werdenden Mittel verwenden?
7) Ist Ihnen bekannt, daß im Kriminaldienst der BPD Leoben beinahe die Hälfte der
Belegschaft über 50 Jahre alt ist, und es durch ein Nicht-Nachbesetzen zu einer starken
Überalterung in diesem Bereich kommen wird?
Wenn ja, halten Sie diesen Umstand für zulässig in Hinsicht auf das Sicherheitsbedürfnis der
Bevölkerung, werden Sie dieser Tatsache durch entsprechende Maßnahmen Rechnung
tragen und wenn nein, warum nicht?
Wenn nein, werden Sie diesen Umstand durch entsprechende Maßnahmen ändern und
welche werden das sein?
8) Auf wessen Veranlassung hin ist die Schließung der Wachzimmer "Judendorf" und
"Bahnhof' geplant und aus welchen Gründen genau sollen diese Wachzimmer geschlossen
werden?
9) Sind noch weitere Wachzimmer im Bereich der BPD Leoben von der Schließung bzw,
Zusammenlegung mit anderen bedroht?
Wenn ja, welche und aus welchen Gründen?
10) Ist Ihnen bekannt, daß die Verteilung der bestehenden Wachzimmer mit der Entwicklung
der Stadt Leoben längst nicht mehr übereinstimmt und die Siedlungsgebiete Seegraben,
Lerchenfeld und Donawitz durch die zentrumsorientierten Wachzimmer nicht oder nur
schlecht versorgt sind?
Wenn ja, welche Schritte im allgemeinen, welche Änderungen im Bereich der
Wachzimmerstandorte im speziellen planen Sie, um auch dem Sicherheitsbedürfnis der
Bevölkerung dieser Wohngegenden Rechnung zu tragen zu können?
Wenn nein, werden Sie diesen Umstand berücksichtigen und wenn ja, welche Änderungen
im Bereich der Wachzimmerstandorte werden Sie vornehmen bzw. welche anderen Schritte
werden Sie setzen, um dem Sicherheitsbedürfnis der dort ansässigen Bevölkerung Rechnung
tragen zu können?