2147/J XX.GP
der Abgeordneten Wabl, Haidlmayr, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft
betreffend mögliche Infektion von Lachsen mit dem BSE-Erreger
Nach einem Bericht des deutschen Nachrichten-Magazins "Focus" haben deutsche
Wissenschafter in den Gehirnen von Lachsen Prione (Eiweiße im Hirn und in den
Nervenzellen, die in krankhafter Form BSE auslösen können) festgestellt. Im
Zusammenhang darauf hingewiesen, daß eine BSE-Übertragung auf Fische nicht
auszuschließen sei.
Da die "Prionentheorie" als die gängigste für die BSE-Entstehung gilt, stellen die
unterfertigten Abgeordneten folgende
ANFRAGE:
1 . Welche Schlußfolgerungen lassen die Erkenntnisse der deutschen
Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen in Tübingen zu?
2. Zur Zeit besteht in Österreich das Verbot zur Fütterung von Tier- und Knochenmehl
nur in der Rinderzucht, gilt jedoch nicht für die Schweine- und Geflügelmast sowie
für Fischfutter. Sind Sie angesichts neuerer Forschungsergebnisse für ein
Fütterungsverbot von Tier- und Knochenmehl in der Lebensmittelproduktion? Wenn
nein, warum nicht?
3. Im Gesundheitsausschuß vom 24.10.1994 (390 dB) wurde mehrheitlich ein
Entschließungsantrag verabschiedet, der ein generelles Fütterungsverbot für Tier- und
Knochenmehl in der Lebensmittelproduktion vorsah . Aufgrund von Turbulenzen
wurde dieser Antrag wieder an den Gesundheitsausschuß zurückverwiesen. In der
Folge kann es zu einer wesentlich abgeschwächteren Fassung, der nur ein Verbot der
Inverkehrbringung und der Verfütterung von Tier- und Knochenmehl vorsieht, das
nicht auf Basis der strengen Österreichischen Hygiene- und Kontrollbestimmungen
hergestellt worden ist. Das heißt, man gibt sich mit dem Status quo zufrieden. Sind
Sie angesichts neuerer Erkenntnisse der Auffassung, daß die bisherigen gesetzlichen
Bestimmungen ausreichend sind?