2195/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Helene Partik-Pable
an den Bundesminister für lnneres
betreffend Privatisierung von Sicherheitsdiensten
Die Inspektionsgebühren der Exekutive für sogenannte "Theaterdienste" wurden
bzw. werden von ÖS 15O,- auf ÖS 400,- erhöht. Diese Gebühren stellen eine
Einnahme. der betreffenden Polizeidirektion dar.
lnformationen der anfragenden Abgeordneten zufolge sollen nun dieser
Inspektionsdienst sowie andere Inspektionsdienste bei öffentlichen Veranstaltungen
privatisiert werden,
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den
Herrn Bundesminister für Inneres nachstehende
ANFRAGE:
1) Ist es richtig, daD die sogenannten "Theaterdienste" in die Hände privater
Überwachungsfirmen gelegt werden?
Wennja, aus welchen Gründen?
2) Ist es richtig, daß durch die Privatisierung dieses Sicherheitsdienstes
Einnahmen für die betreffende BPD verloren gehen?
Wennja, in welcher Höhe?
3 ) Warum wird gerade ein Inspektionsdienst, für den die Gebühr erhöht wurde,
privatisiert?
4) Haben Sie vor weitere, bisher von der Exekutive ausgefürte Aufgabenbereiche privaten
Überwachungs6rmen zu übertragen?
Wenn ja, welche Bereiche sind das genau, wann werden Sie Ihr Vorhaben in die Tat
umsetzen, aus welchen Gründen werden Sie diese Aufgaben privaten Firmen übertragen
und welche Kostenersparnis erwarten Sie sich dadurch?
5) Wurden bereits bestimmte, bisher der Exekutive obliegende Sicherheitskontrollen privaten
Firmen übertragen?
Wennja,
1. wo genau kommen bereits private Überwachungsfirmen anstatt der Exekutive zum
Einsatz,
2. wo genau wurden welchen Firmen Sicherheitskontrollen übertragen,
3. worin genau bestehen am jeweiligen Einsatzort die Aufgaben des Personals der
betreffenden privaten Überwachungsfirma,
4. aus welchen Gründen wurden diese Sicherheitsdienste, im einzelnen aufgeschlüsselt, an
diejeweilige private Überwachungsfirma vergeben.
5. zu wievielen Einsätzen der Exekutive kam es im jeweiligen nun an private Firmen
vergebenen sicherheitsdienstlichen Bereich, einzeln aufgeschlüsselt nach den Jahren 1994,
1995, 1996,
6. wie hoch waren die Kosten bzw die etwaigen Einnahmen für den jeweiligen Einsatz,
wieviele Beamte waren beimjeweiligen Einsatz wieviele Stunden beschäftigt, wie hoch sin
die Kosten für einen - was die Zahl an Personal und Stunden betrifft - vergleichbaren
Einsatz einer der privaten Überwachungsfirma,
7. wieviele Exekutivbeamte wurden in den Jahren 1994, 1995 und 1996 bei solchen
Sicherheitsdiensten verletzt und bei welchen Sicherheitsdiensten kam es in den letzten drei
Jahren zu Ausschreitungen und wo?
6) Welche Kriterien müssen die mit den bisherigen Aufgaben der Exekutive betreuten private
Überwachungsfirmen# erfüllen, von wem und wie wird überprüft, ob das zum Einsatz
kommende Personal für die ihm übertragenen Aufgabengebieten entsprechend qualifiziert
oder geschult ist?
7) Gibt es zur Überwachung der Tätigkeit dieser Privat6rmen eine Kontrollinstanz?
Wenn ja, welche?
Wenn nein, warum nicht?
8) Ist das Personal privater Überwachungsfirmen mit denselben Kompetenzen und derselben
Hoheitsgewalt ausgestattet wie die Beamten der Exekutive?
Wenn nein, beeinträchtigt dieser Umstand nicht die "Qualität der Überwachung gravierend?