2202/J XX.GP

 

ANFRAGE

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

an den Bundeskanzler

betreffend Bestellung der Burgtheaterdirektorin bzw. des Burgtheaterdirektors

Nach der Bekanntgabe von Claus Peymann, nach seinem Vertragsende 1999 nicht mehr für

eine weitere Periode als Burgtheaterdirektor zur Verfügung zu stehen, hat der

Bundeskanzler - als zuständiger Kunstminister - erklärt, daß er im April einen Nachfolger

präsentieren wird. Seitens der Grünen wurde gefordert, ein transparentes Procedere für die

Bestellung der Burgtheaterdirektorin bzw. des Burgtheaterdirekors zu wählen. So sollte

zunächst der Bundeskanzler deutlich machen, welche programmatischen Leitlinien die

zukünftige Burgtheaterdirektorin bzw. der zukünftige Burgtheaterdirektor erfüllen sollte,

um diese Vorgaben auch öffentlich diskutieren zu können. Sucht er eine Person, die bzw.

der sich etwa besonders den Gegenwartsautorlnnen verpflichtet fühlt oder soll ihre bzw.

seine Hauptaufgabe die Klassikerpflege sein. Soll das Burgtheater weiterhin eine Bühne von

europäischem Rang bleiben? . . .

Weiters sollte nach den Vorstellungen der Grünen eine kleine Gruppe von

Theaterexpertlnnen (Regisseurlnnen, Theaterkritikerlnnen etc. , die sich selbst nicht für

diese Aufgabe interessieren) dem Kunstminister bei der Suche beratend zur Seite stehen und

gegebenenfalls auch Gespräche mit Kandidatlnnen führen.

Den Medien ist zu entnehmen, daß seitens des Bundeskanzlers bzw. des Kunstministeriums

Gespräche mit Expertlnnen geführt werden bzw. wurden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1 . Welchen programmatischen Leitlinien sollte die zukünftige Burgtheaterdirektorin bzw.

der zukünftige Burgtheaterdirektor sich verpflichtet fühlen?

2. Mit welchen Expertlnnen hat der Bundeskanzler bzw. das Kunstministerium Gespräche

bezüglich der Bestellung der Burgtheaterdirektorin bzw. des Burgtheaterdirektors

geführt bzw. werden solche noch geführt?

3. Waren diese Gespräche informeller Art oder wurden die Expertlnnen offiziell beauftragt

und für ihre Tätigkeit, was angemessen wäre, honoriert?