2212/J XX.GP

 

ANFRAGE

der Abgeordneten Dipl.-lng. Prinzhorn

und Kollegen

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend

Anstieg der Schwarzarbeit

Der Anteil der Schattenwirtschaft am BIP stieg in Österreich in den vergangenen 25 Jahren bis

1996 von 1,89 Prozent auf 8,2 Prozent oder ATS 200 Mrd. Laut einer Studie von Univ.-Prof.

Dr. Friedrich Schneider soll der Umsatz heimischer Schwarzarbeiter im heurigen Jahr um

weitere 10 Prozent auf ATS 220 Mrd. ansteigen.

Wird das prognostizierte Volumen der Schwarzarbeit tatsächlich ATS 220 Mrd. betragen, so

kann mit einem Steuerausfall in der Höhe von ATS 97 Mrd. gerechnet werden. Dieser Betrag

verringert sich zwar auf rund ATS 40 Mrd., wenn man die Tatsache, daß 70 Prozent des

Volumens der Schwarzarbeit in Österreich wieder wertschöpfungswirksam werden, in die

Berechnungen miteinbezieht.

Experten sehen die Ursachen für die Zunahme der Schattenwirtschaft einerseits im staatlichen

Abgaben- und Regulierungsdruck, andererseits in der verunglückten Werkvertragsregelung.

Ab 1998 müssen alle EU-Staaten eine methodisch vergleichbare und vom Statistischen Amt

in Brüssel akzeptierte Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung vorlegen, die die Schwarzarbeit

hinzurechnet.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1. Worin sehen Sie die Ursachen für einen kontinuierlichen Anstieg des Anteils der

Schattenwirtschaft am BIP in Österreich?

2. Wie hoch wird von Ihrer Seite das Ausmaß der Schwarzarbeit in Österreich eingeschätzt?

Stimmen Ihre Prognosen mit denen von Univ.- Prof. Friedrich Schneider für das Jahr 1997

überein?

3. Sind aufgrund der momentanen Entwicklung im Bereich der Schwarzarbeit zusätzliche

Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung geplant?

4. Sind aufgrund der oben angeführten Prognosen Maßnahmen Ihres Ministeriums zu

erwarten, die die illegale Gewerbeausübung einschränken sollen? Wenn ja, in welcher

Form? Wenn nein, warum nicht?

5. Wird aufgrund der geplanten Reform der Gewerbeordnung erwartet, daß die illegale

Gewerbsausübung in Österreich sinken wird? Wenn ja, warum und in welchem Ausmaß?

6. Wird eine Neuregelung der Werkvertragsregelungen einen Rückgang der Schwarzarbeit

bewirken?

7. Wie hoch ist das arbeitsmäßige Volumen der Schwarzarbeit, das sich auf die derzeit

geltende Werkvertragsregelung zurückführen läßt?