2281/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Mißstände an der österreichischen Botschaft in Belgrad
Einer Aussendung der Industriellenvereinigung vom 2.4. 1997 ist zu entnehmen, daß eine
"fact-finding-mission" nach Belgrad vom 29.5.1997 bis 1.6.1997 stattfinden wird.
Dabei sollen unter anderem Besuche bei Botschafter Dr. Weninger, sowie bei der
skandalumwitterten Tageszeitung "Blic" stattfinden.
Nach einem Bericht der belgrader Tageszeitung "Politika" fordert der Chefredakteur der
belgrader Tageszeitung "Blic", Manoljo Vukotic, den Vorstand des "Blic"-Zeitungsverlages
auf, im Zusammenhang mit den gravierenden Vorwürfen der großangelegten Geldwäsche eine
restlose Aufkärung der Besitzverhältnisse des Zeitungsverlages, sowie der Involvierung
österreichischer Staatsbürger abzuliefern.
Während es einzig der Entscheidung der Industriellenvereinigung obliegt, festzulegen, ob der
Besuch bei einem Botschafter an dessen Botschaft derartig gehäufte, ungeklärte Mißstände
vorliegen, von Vorteil ist, stellen sich weitere Fragen betreffend der Verbindungen zwischen
Botschafter Dr. Weninger und der Tageszeitung "Blic".
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE:
1. Welche Verbindungen unterhalt Botschafter Dr. Weninger zur Tageszeitung "Blic"?
2. Weshalb entrierte Botschafter Dr. Weninger offensichtlich getade die Tageszeitung "Blic"
einer österreichischen Delegation vorzustellen?
3. In welcher Form wird Botschafter Dr. Weninger am Besuch bei der Tageszeitung "Blic'
teilnehmen?
4. Halten Sie es für vorteilhaft, daß österreichische Botschafter in derartig umstrittenen
Kreisen verkehren bzw. österreichische Delegationen in derartige Kreise führen?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum nicht?
5. Welche Schritte gedenken Sie zu setzen um die scheinbar wirren und ungereimten
Verhältnisse an der österreichischen Botschaft in Belgrad zu klären?