2293/J XX.GP
ANFRAGE
des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Justiz
betreffend Wiener Kurdenmorde
Nach dem Mykonos-Urteil werden die Hinweise und Indizien gegen Österreichs Behörden
im Zusammenhang mit dem Entkommen der Wiener Kurdenmörder immer konkreter.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister fiir
Justiz folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Kam es in der gegenständlichen Angelegenheit bei den Justizbehörden bzw . beim
Innenministerium zu Interventionen bzw. Vorsprachen? Wenn ja, wann, von wem und
mit welchem konkreten Inhalt? Wie lautet der Wortlaut der entsprechenden
Aktenvermerke?
2. Kam es in dieser Causa zur Kontaktaufnahme durch andere Regierungsstellen, etwa
durch das Außenamt? Wenn ja, wie lautet der Wortlaut der jeweiligen
Aktenvermerke?
3 . Wurden die Justizbehörden bzw . das Justizministerium über Interventionen und
politischen Druck des Irans informiert? Wenn ja, von wem und mit welchen
konkreten Konsequenzen? Wie lauten die entsprechenden Aktenvermerke?
4. Wie begründet das Justizministerium die langen Verzögerungen der Ausstellung des
jeweiligen Haftbefehls gegen die Attentäter durch den damaligen U-Richter? Kam es
bei diesem zu Interventionen oder politischen Weisungen? Wenn ja, durch wen und
mit welchem wörtlichen Inhalt?
5. Liegen dem Justizministerium bereits die Österreich-Details des Mykonos-Prozesses .
vor? Welche konkreten Österreich-Bezüge wurden dabei gezogen? Welche
Zeugenaussagen werfen Österreich vor, auf politischen Druck des Irans die Attentäter
entkommenen haben zu lassen? Wie bewertet das Justizministerium den Österreich-
Bezug im Mykonos-Verfahren und welche konkreten Konsequenzen werden daraus