2294/J XX.GP
ANFRAGE
des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Wiener Kurdenmorde
Nach dem Mykonos-Urteil werden die Hinweise und Indizien gegen Österreichs Behörden
im Zusammenhang mit dem Entkommen der Wiener Kurdenmörder immer konkreter.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister fiir
Inneres folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Bei der Überwachung der iranischen Botschaft, in der sich einer der Attentäter
verborgen hielt, kam es zu einer Weisung des damaligen Generaldirektors fiir die
öffentliche Sicherheit, diese Überwachung zu lockern. Wie lautete der Wortlaut dieser
Weisung? Gab es vor dieser Weisung politische Interventionen beim damaligen GD in
Richtung dieser Weisung? Wenn ja, welche und mit welchem konkreten Wortlaut?
Liegt ein Akt bzgl. der Überwachung der iranischen Botschaft vor? Wie lautet der
Inhalt dieses Aktes?
2. Liegen im Innenministerium bzw. bei der Wiener Polizei Informationen darüber vor,
daß es im fraglichen Zeitraum zu direkten Interventionen bei der Wiener Polizei kam,
wie dies von einem österreichischen Beamten im Mykonos-Verfahren ausgesagt
wurde? Wenn ja, wann genau kam es zu den Interventionen? Wie lautet der Wortlaut
des entsprechenden Aktenvermerkes? Wer wurde wann über diesen AV informiert?
3. Kam es im Bereich der Exekutive bzw . des Ministeriums in der gegenständlichen
Angelegenheit zu Interventionen bzw. Vorsprachen anderer Minister en bzw.
Personen? Wenn ja, wann genau von wem und mit welchen konkreten Inhalt? Wie
lauten die entsprechenden Aktenvermerke?
4. Liegen dem Innenministerium bereits die Österreich-Details des Mykonos-Prozesses
vor? Welche konkreten Österreich-Bezüge wurden dabei gezogen? Welche
Zeugenaussagen werfen Österreich vor, auf politischen Druck des Irans die Attentäter
entkommen haben zu lassen? Wie bewertet das Innenministerium den Österreich-
Bezug im Mykonos-Verfahren und welche konkreten Konsequenzen werden daraus