2333/J XX.GP

 

Anfrage der Abgeordneten Schaffenrath, Motter und Partner/innen

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

betreffend Entwicklung der Arbeitslosenrate bei Frauen seit Inkrafttreten des Bonus

Malus-Systems

Bis 1999 wird laut Angeben des Arbeitsmarktservice die Zahl der weiblichen Arbeitslosen

um ein Viertel auf 120.000 steigen. Die Erwerbsquote österreichischer Frauen ist mit 61%

im OECD Vergleich (75%) nicht nur deutlich unterdurchschnittliche, sondern seit

Jahren zum ersten Mal wieder rückläufig.

Die hohe Arbeitslosigkeit der Frauen ist durch unterschiedliche Faktoren bedingt wie zu

Beispiel, daß Frauen in industriell-gewerblichen Bereich vor allem im Strukturschwachen

Branchen arbeiten (Textil, Bekleidung, Leder, Nahrungsmittel), was längerfristig

überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit zur Folge hat oder aber im Dienstleistungssektor tätig

sind, wo die Arbeitslosenzahlen in letzter Zeit erst wieder angestiegen sind.

Doch auch Maßnahmen wie das Bonus-Malus-System, wirken sich in der Praxis für Frauen

kontraproduktiv aus, wie es auch aus der Stellungnahme der damaligen Präsidentin der

Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte Eleonara Hostasch hervorging:

"Da zeitlich auch das Erreichen der Altersgrenze für die vorzeitige Alterspension bei langer

Versicherungsdauer abgestellt wird, ergeben sich unterschiedliche Beträge für Männer und

Frauen. bei Frauen ist der Betrag weit geringer, da maximal 5 Jahre für die Berechnung

herangezogen werden, bei Männern sind dies aber 10 Jahre. Eine Lösung könnte darin

Bestehen, allgemein auf das 60. Lebensjahr zu verweisen."

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten folgenden

Anfrage

1.) Wie war die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von Frauen, seit Inkrafttreten des

Bonus-Malus-Systems? (Bitte gliedern Sie die Zahlen je nach Bundesländer und folgenden

Altersgruppen 35 bis 39 -jährige, 40 bis 44 -jährige, 45 bis 49 -jährige, 50 bis 55 -jährige.)

2.) Trotz der von Ihnen befürchteten negativen Auswirkungen für Frauen haben Sie dem

Gesetz als nationalratsabgeordnete und Arbeiterkammerpräsidentin Ihre Zustimmung

gegeben. Wie beurteilen Sie diese Vorgangsweise hinsichtlich einer Vereinbarkeit mit der

von Ihnen deklarierten "frauenfreundlichen Politik" ?