2334/J XX.GP
ANFRAGE der Abgeordneten Schaffenrath, Motter und Partner/innen
an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz
betreffend Einrichtung von Kinderbetreuungs-Projekten
Die Kinderbetreuungssituation in Österreich im Vergleich zum übrigen Europa schneidet
sehr schlecht ab. In Österreich fehlen rund 250.000 Betreuungsplätze. Nur 54 % der
österreichischen Kindergärten haben ganztags durchgehend geöffnet, außerdem differieren
die Öffnungszeiten der Kindergärten beträchtlich. Während in Wien 93% aller Kindergärten
durchgehend geöffnet haben, werden in Tirol nur 4,9 % ganztägig ohne Mittagspause
geführt. Nur 1,5 % aller österreichischen Kindergärten, ein einziger Hort und vier
Kindergrippen bieten auch eine Samstags- und/oder Sonntagsbetreuung an. Das heißt,
bereits bisher wurde auf Beschäftigte im Handel, im Hotel- und Gastgewerbe, im
Gesundheitswesen und in anderen Dienstleistungsberufen bei den Öffnungszeiten keine
Rücksicht genommen. Auch zwischen Mindesturlaub und Schul- bzw. Kindergartenferien
besteht eine erhebliche Diskrepanz.
Mit den 600 Millionen Schilling die der Bund 1997 zur Verfügung stellt, soll nun endlich der Ausbau
und Bau von Kinderbetreuungseinrichten in ganz Österreich vorangetrieben werden.
Die ausgewählten Projekte der Länder, welche bis 28.2.98 eingerichtet wurden und von den vorgegebenen
Richtlinien entsprechen, werden aus dem 600-Millionen-Topf des Bundes kofinanziert.
In diesem Zusammenhang richteten bereits die Grünen unter der Nr. 2291/J ein Anfrage an die
Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz, zusätzlich stellen
die unterzeichneten Abgeordneten folgende
Anfrage
1.) Welche Beträge stehen den einzelnen Bundesländern zur Verfügung?
2.) Bis zu welcher Höhe wurde die jeweils mögliche Kofinanzierung aus dem 600-Millionen-Topf
von den einzelnen Bundesländern tatsächlich ausgeschöpft?
3.) Für welche Zwecke werden die von den einzelnen Bundesländern nicht ausgeschöpften Mittel
verwendet?