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der Abg. Dr. Helene Partik-Pable
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Überwachung von Fernmeldeanlagen
Die Überwachung von Fernmeldeanlagen ist bei polizeilichen Erhebungen oft das
einzige Mittel, um einen strafbaren Sachverhalt aufzuklären.
Durch das GSM-Netz ist die Überwachung bedeutend schwieriger geworden, das
heißt, mit den technischen Möglichkeiten, die es in Österreich gibt, überhaupt gar
nicht durchführbar. Soll ein Fernsprechanschluß des GSM-Netzes überwacht
werden, muß derzeit ein Gerät von einer Privatfirma aus Deutschland geliehen
werden und es entstehen damit rund öS 85.000,- an Kosten für 1 Woche
Telefonüberwachung.
Das Bundesministerium für Inneres hat es verabsäumt, sofort bei Einführung des
GSM-Netzes eine komplette Überwachungsanlage anzuschaffen, so daß derzeit die
Überwachung von Anschlüssen des GSM-Netzes aus Kostengründen kaum
durchführbar ist.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher in diesem Zusammenhang an den
Bundesminister für Inneres folgende
ANFRAGE
1) Wissen Sie, daß mit den in Österreich vorhandenen Mitteln die Überwachung
eines GSM-Anschlusses nicht möglich ist?
2) Wissen Sie, daß die Kosten für die Überwachung eines GSM-Anschlusses
mittels eines aus Deutschland geliehenen Gerätes rund öS 85.000,- pro Woche
betragen?
3) Wissen Sie auch, daß es ungefähr 5 - 8 Tage dauert, eine solche Leihanlage zu
bekommen? .
4) Was werden Sie tun, um diesen unbefriedigenden Zustand zu ändern?
5) Warum wurde bei Errichtung des GSM-Netzes in Österreich nicht in Anbetracht
der Notwendigkeit von Telefonüberwachungen eine Überwachungsanlage
gekauft?
6) Wird an den Erwerb von Überwachungsgeräten gedacht, um in Zukunft Kosten
einzusparen?