2386/J XX.GP
Anfrage
der Abg. Mag. Trattner, Ing. Meischberger und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend unternehmerfeindliche Einflußnahme von seiten der
Tiroler Wirtschaftskammer im Zusammenhang mit einer
Gewerbebefähigung
Im Bundesland Tirol ist es offensichtlich immer noch an der
Tagesordnung , daß hoffnungsvolle Jungunternehmer von ihrer
zukünft igen Interessenvertretung, für die sie
Zwangskammerbeiträge entrichten müssen, beim Antritt ihrer
Gewerbeausübung etwa nicht unterstützt, sondern sogar behindert
werden.
Das güngste Beispiel für die jungunternehmerfeindliche Tätigkeit
der Tiroler Wirtschaftskammer vollzieht sich an Herrn Othmar
Matt, Gründer eines Fotofachgeschäftes in der Tiroler
Marktgemeinde Telfs. Nachdem Herrn Matt nach anfänglichen
Schwierigkeiten von der zuständigen Gewerbebehörde beim Amt der
Tiroler Landesregierung auf der Grundlage eines umfassenden
Ermittlungsverfahrens (Vorlage von Zeugnissen, Arbeits-
bestätigungen usw. im November 1996 eine unbefristete Nachsicht
zur Ausübung des Fotografengewerbes in Aussicht gestellt worden
war, beeinspruchte die Tiroler Wirtschaftskammer dies mit der
Begründung, daß kein weiterer Bedarf für eine Ausübung einer
solchen selbstständigen Tätigkeit in dieser Region gegeben sei .
Aufgrund der Berufung gegen das Nachsichtverfahren in dem oben
genannten Fall gem.§346 Abs. 4 Gewerbeordnung liegt die
Entscheidung über das weitere Schicksal nun beim BMWA als
zuständiger Oberbehörde .
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn
Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
Anfrage
1 . Ist Ihnen als ressortzuständiger Bundesminister der oben
dargelegte Fall bekannt ?
2 . Wenn ja, haben Sie bereits eine Entscheidung getroffen ?
3 . Wie sieht diese Entscheidung im konkreten
Fall aus ?
4 . Können Sie Auskunft darüber geben, wie oft die Tiroler
Wirtschaftskammer in der laufenden Legislaturperiode einen
Einspruch in Nachsichtverfahren eingebracht hat ?
5 . Wie hat dabei Ihr Bundesministerium jeweils entschieden ?
6 . Wie stellt sich die diesbezügliche Situation in den anderen
Bundesländern dar ?
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