2404/J XX.GP
ANFRAGE
des Abgeordneten Wabl , Freundinnen und Freunde
an den Bundeskanzler
betreffend Transit von Rüstungsgütern in den Iran
Internationalen Medienberichten zu Folge hat Österreich in den vergangenen Jahren als
Transit-Land für Waffenlieferungen in den Iran gedient. So hat beispielsweise die
Süddeutsche Zeitung vom 16.April 1997 (S.2) berichtet: "Österreich sei das "klassische
Transit-Land für Lieferungen nach Teheran" , heißt es unter Berufung auf das
Zollkriminalamt. "
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Was sagen Sie Herr Bundeskanzler zum Vorwurf, daß Österreich angeblich als
"klassisches Transit-Land" für Waffen-Lieferungen in den Iran dient?
2. Hat es Wahrnehmungen im Bundeskanzleramt gegeben, die derartige Berichte
begründet erscheinen lassen?
3. Haben Sie in Folge der internationalen Medienberichte Schritte unternommen, um die
tatsächlichen Hintergründe derselben aufzuhellen?
4. Wieviele Bewilligungsanträge nach dein Kriegsmaterialgesetz auf Durch oder
Ausfuhr von Waffen in den Iran wurden in den vergangenen acht Jahren gestellt?
5. Wurden Anträge auf Aus- oder Durchfuhr von Waffen in dem Iran in den vergangenen
acht Jahren von der österreichischen Bundesregierung bewilligt? Wenn ja, um welche
Arten von Waffen handelte es sich, in welcher Menge und in welchem Jahr?
6. Welchen Ermittlungsstand gibt es im Fall des Antrag 1997 aufgeflogen
Ersatzteilexports für Noricum-Kanonen an den Iran durch die "Technology Trading
Ltd " ?
7. Wurden gegen die Verantwortlichen dieser illegalen Waffenlieferung strafrechtliche
Schritte eingeleitet?
8. Sehen Sie Verbesserungen der Kontrollmöglichkeiten zur Einhaltung und
Durchsetzung der Bestimmungen des Kriegsmaterialgesetzes?