2501/J XX.GP
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Trinkl
und Kollegen
an den Bundesminister für Justiz
betreffend Vernehmung von Ing. P. in der Briefbomben-Causa
Die österreichischen Medien spekulieren seit mehreren Tagen über die Rolle, die
Ing. P. in der Briefbomben-Causa tatsächlich spielt. Über Medien sind auch
Kontakte mit anderen Personen bekannt geworden, die in die bisherigen
Ermittlungen einbezogen worden sind. Wenn man Medienberichten glaubt, so soll
der Sonderermittler in dieser Causa, Chefinspektor Sturm, davon gesprochen haben, .
daß sich durch die jüngsten Erkenntnisse ein völlig neue Bild ergebe.
Um so verwunderlicher ist es, daß Ing. P. zwar Interviews geben kann und seine
Aussage vor Gericht sogar per FAX anbietet, das Gericht bisher keinen Termin für
seine Vernehmung gefunden hat, gleichzeitig aber Vernehmungen durch die
Sicherheitsbehörde abgelehnt werden. Die Tatsache, daß der zuständige Richter
angeblich auf Urlaub ist, kann in einer derart bedeutenden Causa wohl nicht als
Grund angesehen werden.
Die unterfertigten Abgeordneten richten an Bundesminister für Justiz folgende
Anfrage :
1. Ist es richtig, daß die Sicherheitsbehörden am 27. Mai 1997 den Antrag auf
gerichtliche Einvernahme des Ing. P. gestellt haben, diesem Ersuchen aber bis 2. .
Juni 1 997 nicht nachgekommen worden ist?
2. Wann soll bzw. hat die Vernehmung .tatsächlich stattgefunden?
3. Aus welchen Gründen konnte in einer hoch politischen Causa keine rasche
Vernehmung durchgeführt oder zumindest eine Vernehmung durch die
Sicherheitsbehörden ermöglicht werden?
4. Was werden Sie unternehmen, um derartige offensichtliche Fehlleistungen in
Hinkunft zu verhindern?