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der Abg. DI. Schöggl, DI Hofmann, Dr. Grollitsch

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

 

betreffend (europäisches ) Akkeditierungs- , Prüf- und Zertifizierungssystem

 

Im Bereich des Akkeditierungs-, Prüf- und Zertifizierungswesens in der

Europäischen Union sollen einheitliche Normen zum Tragen kommen, die

weit über die Beschlüsse des Europäischen Rates und über die Festlegungen in

den dazu erlassenen Harmonisierungsrichtlinien hinausgehen. Diese Entwicklung

wird durch private Lobbys verstärkt.

Die bereits durchgeführten und aufrechten Akkeditierungen und Notifizierungen

werden durch diese Normierungsvorhaben in Frage gestellt. Weiters würde dies

zu weiteren bürokatischen Hürden führen.

Diesbezügliche Bedenken werden im Schreiben des deutschen Bundesministers

für Arbeit und Sozialordnung an das Kommissionsmitglied Dr. Bangemann -

siehe Beilage - geäußert.

 

Für die Prüfberichte und Zertifikate der notifizierten Stellen sind die

Mitgliedsstaaten voll verantwortlich, ohne weitere Verordnungen von den Staaten

des Europäischen Wirtschaftsraumes anerkennen zu müssen.

 

Interessens gruppen wie die "European Accreditation of Laboratory" (EAL) und

"European Accreditation of Certification" EAC", die teilweise von Vertretern der

Kommission unterstützt werden, unternehmen den Versuch, ein zusätzliches

Akkeditierungssystem aufzubauen, das die Anerkennung nach EU-Recht zu

akzeptierender "notifled bodies" in Frage stellt. So wird von den

Akkeditierungsstellen etwa verlangt, daß sie neben den Richtlinienanforderungen

die geänderte Normenreihe 45000 zu erfüllen haben, sich durch EAL evaluieren

lassen müssen sowie zusätzlich EAL-Dokumente anzuwenden haben.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für

wirtschaftliche Angelegenheiten folgende

 

 

ANFRAGE

 

1 .Ist ilmen diese Entwicklung im Bereich der europäischen Akkeditierungs- ,

Prüf- und Zertifizierungssysteme bekannt ?

 

 

2. Teilen Sie die Einschätzung, daß durch die Einschaltung einer zusätzlichen

 

Notifizierungsebene einerseits die Kosten für die Mitglieder steigen,

 

andererseits ein weiterer Souveränitätsverlust eintritt ?

 

 

3 . Welche Fachabteilung Ihres Ministeriums ist mit dieser Angelegenheit

 

befaßt ?

 

 

4. Was werden Sie gegen diesen weiteren Souveränitätsverlust, der mit einer

 

weiteren Aufblähung der Bürokatie und Kostensteigerungen verbunden ist,

 

unternehmen ?

 

 

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