2524/J XX.GP

 

A n f r a g e

der Abg. Dr. Salzl, Mag. Haupt

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz

betreffend Welpenimport aus Oststaaten

Seit Jahren machen die Anfragesteller die jeweils zuständigen Bundesministerien

auf die Gefahren der Einschleppung von Tierseuchen und die unzureichenden

Grenzkontrollen von Lebendtiertransporten aufmerksam. Dies führt offenbar

nicht zu gesteigertem Verantwortungsbewußtsein der zuständigen Ressortchefs

und ihrer Beamtenschaft, im Gegenteil:

Obwohl inzwischen jedermann bekannt ist, daß seit der Öffnung der Ostgrenzen

skrupellose Hundezüchter und -händler massenhaft Heimtiere mittels Kofferraum-

import nach Österreich einschleusen;

- obwohl inzwischen jedermann bekannt ist, daß es sich bei diesen Importen

in vielen Fällen um verwahrloste, kranke und den internationalen Zucht-

richtlinien nicht entsprechende Welpen handelt;

- obwohl inzwischen jedermann bekannt ist, daß diese bedauernswerten Tiere

bei jedem Wetter auf Parkplätzen, bei Einkaufszentren, Messe- und Ausstel-

lungsgeländen feilgeboten und bei Nichtverkauf anderweitig "entsorgt" werden;

- obwohl inzwischen jedermann bekannt ist , daß infolge des Überangebotes an

Jungtieren zu Dumpingpreisen immer mehr Tiere verstoßen und ausgesetzt

werden, wodurch die bestehenden Tierschutzhäuser bereits aus allen Nähten

platzen;

bewilligte das zuständige Bundesministerium einem Großhändler aus der

Slowakei den Import von Welpen aus den berüchtigten Tierfabriken des Ostens.

Der Präsident des Österreichischen Kynologenverbandes kritisierte diese

Vorgangsweise in den Medien und machte darauf aufmerksam, daß mit weiteren

Bewilligungen zu rechnen sei.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, behauptete eine Sprecherin des Bundesministeriums,

die Bewilligung mußte nach dem Gesetz erteilt werden. Sie versprach aber:

"Wir kontrollieren an der Grenze genau, was da importiert wird ! "

Da das tatsächlich feststellbare Welpenangebot in Österreich diese Aussage

direkt widerlegt, richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau

Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz die

nachstehende

A n f r a g e :

1.  Wann erteilte Ihr Ressort die Importbewilligung für Welpen an den

Großhändler aus der Slowakei ?

2. Auf welcher gesetzlichen Grundlage wurde diese Importbewilligung erteilt ?

3. Warum wurden die vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten zur Untersagung

der Importbewilligung nicht angewendet ?

4. Auf wieviele Tiere welcher Art ergeht diese Importbewilligung ?

5. Ist - wie der Präsident des Kynologenverbandes ( ÖKV ) erwähnt - mit

weiteren Bewilligungen für den Import von Heimtieren aus Oststaaten

zu rechnen ?

Wenn ja: wieviele Exemplare pro Tierart ?

6. Wie lautet Ihre Stellungnahme als verantwortliche Ressortchefin

zur Tatsache, daß seit der Öffnung der Ostgrenzen skrupellose

Züchter und Händler massenhaft Heimtiere mittels Kofferraumimport bis jetzt nicht

vollständig abgestellt, werden konnte ?

7. Wie lautet Ihre Stellungnahmen als verantwortliche Ressortchefin

zur Tatsache, daß es sich bei diesen Ostimporten sehr oft um

verwahrloste, kranke und den internationalen Zuchtrichtlinien

nicht entsprechend Tiere handelt ?

8. Was haben Sie bisher als für den Tierseuchenschutz zuständige

Bundesministerin gegen diese Ostimporte unternommen ?

9 . Wie lautet Ihre Stellungnahme als verantwortliche Ressortchefin

zur Tatsache , daß diese bedauernswerten Tiere bei jedem Wetter

auf Parkplätzen, bei Einkaufszentren, Messe- und Ausstellungsgeländern

feilgeboten und bei Nichtverkauf anderweitig "entsorgt', werden,

- aus der Sicht der Tiergesundheit ?

- aus der Sicht des Tierschutzes ?

- aus der Sicht des Verbraucherschutzes ?

10. Welche Maßnahmen zum Schutze und zur Information der potentiellen

Käufer von Heimtieren aus Oststaaten haben Sie bisher ergriffen ?

11. Wie lautet Ihre Stellungnahme als verantwortliche Ressortchefin

zur Tatsache, daß infolge des Überangebotes an Jungtieren zu

Dumpingpreisen immer mehr Tiere verstoßen und ausgesetzt werden,

wodurch die bestehenden Tierschutzschutzhäuser bereits aus allen Nähten

platzen ?

12. Ist Ihrem Ressort bekannt, wie viele der in Österreich gehaltenen

1,2 Millionen Hunde bereits aus Ostbestanden stammen?