2540/J XX.GP

 

der Abgeordneten Pollet-Kammerlander, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten

betreffend Verbrechen an kolumbianischen Menschenrechtsaktivistlnnen

Am 19. Mai d.J. wurden MARIO CALDERON vom jesuitischen Sozialforschungsinstitut

CINEP, seine Frau ELSA CONSTANCA ALVARADO und deren Vater CARLOS

ALVARADO PANTOJA in Bogota brutal ermordet. Herr Mario Calderön und seine Frau

Elsa Constanza Alvarado waren unermüdliche Vorkämpfer der kolumbianischen

Menschenrechtsbewegung. Es handelt sich beim erwähnten Vorfall um ein weiteres

Verbrechen gegen kolumbianische Menschenrechtsaktivisten, die auf diese Weise offenbar

zum Schweigen gebracht werden sollen. Die Untersuchungen nationaler und internationaler

Menschenrechtsorganisationen haben auf Grundlage genauer Nachforschungen ergeben, daß

Sektoren der kolumbianischen Sicherheitskräfte und ihnen nahestehende paramilitärische

Gruppen hinter diesen Anschlägen stehen.

Nach übereinstimmenden Aussagen Internationaler Menschenrechtsorganisationen (u.a.

Amnesty International, America's Watch, Andine Juristenkommission) ist Kolumbien im

weltweiten Vergleich einer der Staaten mit den eklatantesten Menschenrechtsverletzungen.

Pro Jahr werden etwa 2.500 Menschen aus politischen Gründen ermordet, bei einem Teil

dieser Mordfälle ist die Verwicklung von staatlichen Sicherheitskräften und

paramilitärischen Gruppen nachgewiesen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1 . Welche Aktivitäten bilateraler Art plant das Außenministerium, um zur Aufklärung

des erwähnten Verbrechens an Menschenrechtsaktivistlnnen sowie der Hintergründe

beizutragen?

2. In Kolumbien bleiben 97% der politischen Gewalttaten straffrei. Welche

Möglichkeiten sehen Sie, die Aufklärungsrate bei politischen Gewalttaten in

Kolumbien zu verbessern und welchen Beitrag werden Sie dazu leisten?

3. Welche Schritte werden Sie im Rahmen der internationale Organisationen wie der

UNO unternehmen, um die katastrophale Menschenechtslage in Kolumbien zu verbessern