2548/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Besetzung des österreichischen Kulturattachés in Moskau
Wie einem Bericht aus der Tageszeitung "Die Presse", vom 5.6.1997 zu entnehmen ist, soll
der Posten des österreichischen Kulturattachés in Moskau demnächst neu besetzt werden.
Laut Außenministerium hat dabei die derzeitige ORF-Korrespondentin in Belgrad, Frau Mag.
Veronika Seyr, "gute Chancen" diesen Posten zu erhalten.
Frau Mag. Seyr war bereits als ORF-Korrespondentin in Moskau beruflich tätig, ehe Sie von
ihrem dortigen Dienstort abgezogen werden mußte. Laut "Standard"-Bericht vom 14.10.1991
war die ORF-Korrespondentin in eine "dubiose Rubel-Affäre" verwickelt.
Abgesehen von dem schweren Imageschaden, der Österreich durch eine bereits im Gastland
ins Zwielicht geratenen künftigen Diplomatin entstünde, ist es besonders zu Zeiten
ministerieller Einsparungsmaßnahmen im Rahmen des "Sparpaketes" unverständlich, warum
das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten nicht auf eigene, hochqualifizierte
Berufsdiplomaten des Außenamtes zurückgreift.
Darüberhinaus scheint weiters das Ausschreibungsverfahren dringend klärungsbedürftig.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE:
1 . Wann gelangte der Posten des österreichischen Kulturattachés in Moskau zur
Ausschreibung?
2. Handelte es sich bei der Ausschreibung um eine interne Ausschreibung, oder konnten an
der Ausschreibung auch hausfremde Personen teilnehmen?
3. Gelangte die Ausschreibung für den Posten des österreichischen Kulturattachés an alle
österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland?
Wenn nein, warum nicht?
4. Wann endet(e) die Bewerbungsfrist für den Posten des österreichischen Kulturattachés in
Moskau und wieviele Bewerbungen langten bis heute ein?
5. Verfügt das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten über keine Beamten, die
qualifiziert wären, den Posten des Kulturattachés in Moskau zu bekleiden?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, warum werden hausfremde Bewerber in die Ausschreibung miteinbezogen?
6. Durch welche Qualifikation(en) hat Frau Mag. Veronika Seyr "sehr gute Chancen" den
Posten des österreichischen Kulturattachés in Moskau zu erhalten?
7. Würde Frau Mag. Veronika Seyr einer Einschulung unterzogen werden?
Wenn ja, wie lange würde diese dauern?
Wenn nein, warum nicht?
8. Stellt die Altersbegrenzung für Aufnahmen in das Bundesministerium für auswärtige
Angelegenheiten einen Hindernisgrund für die Aufnahme von Frau Mag. Veronika Seyr dar?
9. Ist Ihnen bekannt, daß Frau Mag. Veronika Seyr als ORF-Korrespondentin in Moskau,
aufgrund einer "dubiosen Rubel-Affäre" von ihrem Dienstort Moskau abgezogen werden
mußte?
10. Halten Sie es zuträglich für das Ansehen der Republik Österreich, einen derart
bedeutenden Auslandsposten, wie den des Kulturattachés in Moskau, mit einer an diesem Ort
bereits ins Zwielicht geratenen Bewerberin zu besetzen?
Wenn ja, warum?
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