2609/J XX.GP
ANFRAGE
der Abg. Rosenstingl und Kollegen
an den Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend die Neugestaltung des Technischen Museums
Das Technische Museum in Wien ist durch seine Exponate ein international
hochrangiges Dokument der technischen Entwicklung. Die Bundeshauptstadt Wien
benötigt das Technische Museum für die Aufrechterhaltung ihres weltweit
anerkannten Rufs als historisches und kulturelles Zentrum. Dies gilt sowohl für den
Fremdenverkehr, als auch innerhalb der Fachwelt. Die Neugestaltung des
Technischen Museums hat einige Fragen bezüglich der Umsetzung und der
Konzeption aufgeworfen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Unterricht
und kulturelle Angelegenheiten die nachstehende
Anfrage:
1 . Wo werden die Schaustücke des Technischen Museums derzeit zwischen-
gelagert? Wer führt die Inventar- und Standortliste dieser Exponate und nach
welchem System sind diese gelagert und katalogisiert?
2. Wer ist mit der Überwachung und Absicherung dieses Zwischenlagers betraut?
Welche Exponate sind versichert und welcher Versicherungskatalog liegt der
Polizze zugrunde?
3. Liegt inzwischen ein Konzept für die Einrichtung des Technischen Museums auf?
Wie sieht dieses aus, und welche Exponate werden auf welchem Standort
aufgestellt?
4. Welche Exponate des Technischen Museums können bei der Aufstellung keine
Berücksichtigung finden?
5. Es wurden des öfteren Gerüchte laut, daß ein Teil des Technischen Museums
ausgegliedert werden soll. Wie steht die Bundesregierung zu dem Argument' ein
Aufteilen des Technischen Museums würde die Darstellung der technischen
Entwicklung zerreißen und durch eine Entziehung gerade der attraktivsten
Schaustücke dem internationalen Ansehen des Technischen Museums in Wien
schaden?
6. Sind nach dem aktuellen Planungsstand Ausgliederungen, z.B. eines
Verkehrsmuseums oder eines Post- und Telegraphenmuseums vorgesehen?
7. lst es denkbar, daß ausgegliederte Museen sogar in andere Bundesländer
übersiedeln?
8. Die Ausgliederung eines Teils, z.B. des Verkehrsmuseums, erforderte mit der.
Schaffung der Infrastruktur' dem laufenden Betrieb (Personal, Sachaufwand, etc.)
etwa weitere zwei bis drei Milliarden Schilling und benötigte fast zehn Jahre von
der Planung bis zur Eröffnung. Wie könnte diese Kostenexplosion mit der
aktuellen Budgetsituation in Einklang gebracht werden?
9. Durch die frühzeitige Schließung des Technischen Museums im Jahr 1992 und
dadurch' daß lange gebaut wurde, ohne genaue Konzepte zu haben, würden bei
einer teilweisen Ausgliederung manche Exponate, paradoxerweise gerade die
attraktivsten, dann an die zwanzig Jahre, also fast ein viertel Jahrhundert, für die
Öffentlichkeit unzugänglich sein. Kann dieser Fall eintreten und was wird dagegen
unternommen?
10. Sollte die Entziehung der Schaustücke für die Öffentlichkeit wirklich diesen
geraumen Zeitraum anhalten' wer ist dann für dieses dilettantische Vorgehen
verantwortlich?
11 . Das Technische Museum soll 1999 selbst nach sieben Jahren Umbauzeit nur
teilweise eröffnet werden. Welche Teile werden eröffnet und welche werden
darüber hinaus für die Öffentlichkeit unzugänglich sein? Wann werden diese
Exponate zu sehen sein?
12. Wie ist die lange Sperrdauer mit den Aufgaben der Bundesmuseen zu
vereinbaren?