2688/J XX.GP
des Abgeordneten Wabl, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend zukünftige Förder- und Umweltschutzpolitik in der siedlungswasserwirtschaft -
insbesondere im ländlichen Raum
1. Die Grünen fassen die Reaktion des BMUJF und der Mehrheit in der Kommission für
siedlungswasserwirtschaft (KSWW) auf die grob fehlerhafte Vorgangsweise Vn LH
Pühringer als Vorsitzender bei der 15. KSWW-Sitzung am 25.6.1997 als
eine potentielle Abwertung der KSWW
durch das BMUJF auf.
2. Dies ist umso bedauerlicher und unverständlicher, als sich die KSWW durch die günen
Initiativen, beginnend mit der 12. KSWW-Sitzung, ihrer gesetzlich verankerten
Kontroll- und Beratungsfunktion in zunehmendem Maße bewußt wurde. Es sei in
diesem Zusammenhang erinnert an-
-die nach vier Arbeitssitzungen einstimmig gefaßte Resolution des KSWW-
Auschusses "Ländlicher Raum" - ins Leben gerufen durch einen ausführlichen
schriftlichen Antrag der Grimen in der 12. KSWW-Sitzung, dem sich Landesrat PöltI
durch einen verkürzten, mündlichen Antrag anschloß.
... die Beiträge zu den Technischen Richtlinien nach UFG-93 § 13, die der KSWW-
Ausschuß "Ländlicher Raum" auf grüne Initiative hin und in vorbildlicher Kooperation
mit der Österreichischen Kommunalkredit geleistet hat.
...die Beiträge zur Novelle 97 des WRG, die auf alleinige grüne Initiative hin das UFG
in das WRG ausdrücklich einbinden und somit endlich den ökonomisch-ökologischen
Aspekten des Problems u.a. durch Betonung der Notwendigkeit einer
variantenoptimierung nach dem Stand des technischen Wissens
innerhalb des WRG ein gewisses Gewicht verleihen.
3. Studien des BMWVK zeigen erschreckende demokratiepolitische Defizite bei der
Umsetzung kostenoptimaler alternativer Abwasserbehandlungskonzepte im ländlichen
Raum.
4. Ein Bericht des Steiermärkischen Landesrechnungshofes aus dem Jahre 1996 findet
schwere Mängel in der
"ab wasserwirtschaftlichen Aufgabenerfüllung der Fachabteilungsgruppe
Landesbaudirektion"
des Amtes der Steiermärkischen
Landesregierung
Aus den angeführten Gründen und dargestellten Sachverhalten heraus richten die
unterzeichneten Abgeordneten folgende schriftliche
ANFRAGE:
Werden Sie die Förderungsgelder in der Höhe von 1,6 Milliarden ÖS freigeben ohne
eine Empfehlung der KSWW abzuwarten?
2.Stimmen Sie der gegenwärtigen Mehrheitsmeinung der KSWW zu, daß eine
Neuformulierung der Förderungsrichtlinien nicht notwendig ist, oder können Sie sich,
insbesondere als Familienminister, der vom Direktor DI Fras von der ÖKK
vertretenen Meinung
Förderungswürdigkeit nach den gegenwärtigen Richtlinien garantiert nicht
sozialverträgliche Kanalbenützungsgebühren
anschließen und daher sehr wohl für eine rasche Adaptierung der
Förderungsrichtlinien eintreten?
3. Welche spezifische Beiträge gedenkt das BMUTF zu leisten um eine effiziente
Umsetzung der...
... Resolution des Ausschusses "Ländlicher Raum"
... Technischen Richtlinien
... Novelle 97 zum WRG
in der Volzugspraxis voranzutreiben?
4. Wird das BMUJF dafür sorgen, daß das Merkblatt zur variantenuntersuchung des
Amtes der Stmk. Landesregierung unverzüglich durch gesetzeskonforme Richtlinien
ersetzt bzw. nicht mehr anerkannt wird?
5. Kann sich das BMUJF auf Grund der von den Grünen in den letzten vier
KSWW-Sitzungen aufgezeigten enormen Defizite auf Landesebene...
+ . . eine Kompetenzerweiterung der ÖKK gegenüber den Ländern
und
+ . . eine gleichzeitige Ausgliederung der Auftragsverwaltung in der
Siedlungswasserwirtschaft aus der Hoheitsverwaltung
vorstellen und dafür entschlossen eintreten?