2691/J XX.GP
der Abgeordneten Blünegger, Meisinger
und Kollegen
an den Bundesminister flir Finanzen
betreffend Umstruktrierungen und Personalabbau bei der Post sowie Sozialplan
für die betroffenen Bediensteten.
Seit der rechtlichen Ausgliederung und Umwandlung der Post- und
Telegraphenverwaltung in die Post und Telekom Austria A.G. stehen
"Reformen", insbesondere jedoch Personalabbaupläne, im Mittelpunkt der
Diskussion.
Es geht um das Schicksal von tausenden Postbediensteten und deren Familien,
die, vor dem Hintergrund eines beabsichtigten Böseganges im Jahre 1999,
gekündigt bzw. zwangspensioniert werden sollen. Insbesondere herrscht über
allfällige Sozialpläne unter den Betroffenen Unklarheit.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Finanzen
folgende
Anfrage:
1. Welche Ausgliederungs- und Privatisierungsschritte sind in welchen
Teilbereichen der Post geplant und wie lauten die diesbezüglichen Zeitpläne und
Konzepte?
2. Existieren Unternehmenspläne der Post, die einen Personalabbau vorsehen und
wieviele Mitarbeiter sollen (und in welchen Bereichen) eingespart werden?
Wieviele Mitarbeiter wurden, aufgegliedert nach Teilbereichen, seit 1994
eingespart?
3. Entspricht es der Richtigkeit, daß eine sog. "Seibersdorferstudie"
Personaleinsparungen bis zu 20.000 Mitarbeitern vorsieht?
4. Wie beurteilen Sie die angebliche Feststellung der Studie, daß Postämter in
Orten bis zu 800 Einwohnern nicht kostendeckend zu führen sind und deren
Schließung vorgeschlagen wird?
5. Besteht die Absicht, genanntes Konzept unter Berücksichtigung eines
Börseganges der PTA umzusetzen? Wenn ja, wie wird die Versorgung der
Bevölkerung im ländlichen Raum mit Postdienstleistungen in Zukunft
sichergestellt?
6. Wie lautet der aktuelle Stand der Verhandlungen über einen Sozialplan für die
von Kündigung und Zwangspensionierung betroffenen Mitarbeiter?
7. Wie hoch wird die Anzahl der Postbediensteten geschätzt, die unter zitierten
Voraussetzungen freiwillig den Sozialplan (auch; im Sinne des Antrages der Abg.
Parnigoni und Genossen vom 12.6.1997, XX.GP.-Nr. 498/A, zur Änderung des
Poststrukturgesetzes, § 17a, 17b.) in Anspruch nehmen werden und wird jene
Anzahl als ausreichend erachtet, den in den Medien kolportierten Personalabbau
abdecken zu können? Wenn nein, welche zusätzlichen Maßnahmen werden
getroffen werden?
8. Entspricht es der Richtigkeit, daß nach einer von PTA-Chef Josef Sindelka
vorgelegten Studie nahezu ein Viertel aller Fahrten der Postbuslinien mit weniger
als mit zehn Personen besetzt sind? Werden Förderungen über den
Finanzausgleich für gefährdete Linien erwogen, um deren Aufrechterhaltung
sicherzustellen?
9. Wie lauten die konkreten Pläne des PTA-Finanzchefs Johannes Dietz
bezüglich des Verkaufes der Busdienste an ansländische Interessenten? Mit
welchem Interessentenkreis wird/wurde und mit welchem Ergebnis verhandelt?