2698/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Bestellung der Leiterin der Kulturabteilung
Mit erstem September 1997 wird Frau Hofrat Dr. Monika Kalista zur Leiterin der
Kulturabteilung im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten bestellt. Bisher war
Frau Dr. Kalista niemals im Dienste des Außenamtes tätig.
Hingegen ist bekannt, daß das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten über
zahlreiche höchst qualifizierte und langjährig bewährte Berufsdiplomaten verfügt, die für eine
derartige Aufgabenstellung bestens geeignet wären.
Besonders im Zuge der Einsparungsmaßnahmen, bedingt durch das .,Sparpaket" ist es
unverständlich, weshalb wiederholt hausfremde Personen für derartig sensible Positionen
herangezogen werden.
Darüberhinaus scheint weiters das Ausschreibungsverfahren dringend klärungsbedürftig.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE:
1. Welche Gründe haben Sie dazu bewogen, die Ausschreibungsfrist für den Posten des
Leiters für Kulturpolitik zu verlängern, obwohl bei Ablauf der ursprünglichen Frist
Bewerbungen qualifizierter hauseigener Diplomaten vorlagen?
2. Können Sie ausschließen, daß politischer Druck seitens Salzburger Politikerinnen oder
Poltitiker ausgeübt wurde?
Wenn nein, ist Ihnen ein persönliches Naheverhältnis zwischen Frau Dr. Kalista und Frau
Staatssekretärin Dr. Benita
Ferrero-Waldner geläufig?
3. Welche konkreten Gründe waren ausschlaggebend. daß Frau Dr. Kalista bei der Besetzung
der Leitungsfunktion in der Kulturabteilung der Vorrang gegenüber hauseigenen Diplomaten
gegeben wurde?
4. Können Sie ausschließen, daß bereits vor Ablauf der Bewerbungsfrist festgestanden ist, wer
mit der Leitung der kulturpolitischen Sektion des BMfaA betraut werden soll?
5. Vor welcher gewaltigen Aufgabe steht die österreichische Auslandskulturpolitik, nachdem
anscheinend Ihrer Entscheidung nach zu schließen, keine hauseigenen Bewerber dieser
Aufgabe gewachsen wären?
6. Wie hoch ist die Besoldung der künftigen Leiterin der kulturpolitischen Sektion und wie
hoch wäre im Vergleich dazu die Besoldung eines entsprechenden Beamten des BMfaA?
7. Bestehen seitens des Außenministeriums Pläne, Teile der Aufgaben die bisher durch die
Kultursektion wahrgenommen wurden, aus dem Ministerium auszugliedern, beispielsweise zu
privatisieren?
Wenn ja, in welchen Bereichen?