2700/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Entsendungen in den Außendienst von Herrn Werner Lanner
Laut Presseberichten im In- und Ausland sowie aufgrund vorliegender Informationen, kam es
im Falle des ehemaligen Konsuls und nunmehrigen Fachoberinspektors, Herrn Werner
Lanner, zu wiederholten und schweren Entgleisungen an diversen Dienstorten, die der
Reputation der Republik Österreich schweren Schaden zufügten.
Besonders an seinem ehemaligen Dienstort Belgrad, soll der damalige Konsul Werner Lanner,
häufig dienstunfähig gewesen sein. Zudem berichteten das österreichische Monatsmagazin
"TOP" (4/6/97) und die serbische Zeitung .,Dnevnik", von schweren rassistischen
Ausfälligkeiten, die der damalige Konsul Werner Lanner gegenüber einen seiner Kollegen,
Attachè Martin Dworak, getätigt haben soll.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAG
1. Ist es zutreffend, daß der ehemalige österreichische Konsul in Belgrad Herr Werner
Lanner, bereits von diversen Dienstorten im Ausland (Genf, Bukarest, etc.) frühzeitig
einberufen werden mußte?
Wenn ja, wann, warum und von welchen Dienstorten?
2. Trifft es zu, daß Herr Fachoberinspektor Lanner an seinem Dienstort Belgrad wiederholt
dienstunfähig war bzw. durch öffentliches, exzessives Verhalten gegenüber
Sichtvermerkswerber und Botschaftsangehörige auffiel?
Wenn nein, wie erklären Sie sich die
diesbezüglichen Pressemeldungen?
3. Liegen der österreichischen Botschaft in Belgrad bzw. dem Bundesministerium für
auswärtige Angelegenheiten Akten oder ärztliche Dokumentationen über chronische,
physische und mentale Krankheitsbilder bei Fachoberinspektor Lanner vor?
Wenn ja, seit wann?
4. Teilen Sie die Auffassung, daß das wiederholte krasse Fehlverhalten des ehemaligen
österreichischen Konsuls, Herr Lanner, nicht nur massiv der Reputation der Republik
Österreich schadet, sondern auch aufgrund seiner verantwortungsvollen Tätikeit im Bereich
der Sichtvermerkserteilung, ein Sicherheitsrisiko für die Republik Österreich darstellte?
Wenn nein, warum nicht?
5. Stellte das offensichtliche Unterlassen jeglichen Einschreitens seitens des
Letztverantwortlichen an der österreichischen Botschaft in Belgrad, Botschafter Dr. Michael
Weninger, gegenüber den Entgleisungen des Herrn Konsuls Lanner, eine schwere Verletzung
seiner Dienstaufsicht dar?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, welche Konsequenzen ziehen Sie in Erwägung?
6. Ist Ihnen die Aussage des ehemaligen Konsuls Werner Lanner, wonach ein Kollege mit
,,fremdländisch" klingenden Namen diesen ändern möge, weil dieser für "normale Menschen
nicht zumutbar sei" einen Ausdruck rassistischer Diskriminierung dar?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, welche Konsequenzen ziehen Sie gegenüber Fachoberinspektor Lanner in
Erwägung?
7. Ist Ihnen die Akündigung des ehemaligen Konsuls Werner Lanner, gegenüber Attache
Martin Dworak geläufig, wonach Botschafter Dr. Michael Weninger, Attachè Dworak in
Wien "fertigmachen" würde?
Wenn ja, welche Maßnahmen gedenken Sie zu setzen, um Ihre Schutzptlicht als Vorgesetzter,
gegenüber eventuellen Schikanen betreffend Attachè Dworak wahrzunehmen?
8. Weshalb wurde Fachoberinspektor Werner Lanner, trotz zahlreicher Einberufungen und
aktenkundigem Fehlverhalten, weiter ausländischen Dienstorten zugemutet bzw. wem trifft
die unmittelbare Verantwortung für diese Entsendungen?