2803/J XX.GP

 

der Abgeordneten AUER, FREUND, SCHUSTER

und Kollegen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft

betreffend die Frage der nationalen Koordinierung des Faserpflanzenanbaues in

Österreich.

Hinsichtlich des Anbaues sowie der Förderung, der Verarbeitung und des Marketing von

Faserpflanzen als nachwachsendem Rohstoff, stellen sich eine Vielzahl von Fragen. Vom

Anbau von Faserpflanzen und den aus diesen hergestellten bzw. herstellbaren Produkten

bis hin zur Berücksichtigung der Notwendigkeit, strategische Forschungsschwerpunkte

für erneuerbare Rohstoffe zu setzen, gilt es, die richtigen Schritte zu setzen. Im Hinblick

auf zukünftige Markterfolge sollten diese Fragen schon jetzt behandelt werden, damit

österreichische Firmen Innovationsvorsprünge auf zukünftigen Hoffnungsmärkten nutzen

können und sich für die Anbauer von nachwachsenden Rohstoffen wirtschaftliche

Zukunftsperspektiven erarbeiten lassen.

Im Bereich der Faserpflanzenproduktion um drogenfreien (ohne THC) Hanf sowie

Faserlein laufen derzeit mehrere Projekte und Einzelinitiativen in verschiedenen

Bundesländern. Es gab in den letzten Jahren auch Bestrebungen seitens großer

Autohersteller, Faserverbundstoffe für den Fahrzeugbau einzusetzen. Der Einsatz

organischer Faserstoffe in der Kunststofftechnik wäre aus Gründen der Nachhaltigkeit

sinnvoll. Eine nationale Koordinierung der vielen begrüßenswerten Kleinprojekte scheint

notwendig, um jenen Erfolg zu erreichen, der nur auf der Grundlage gezielter

methodischer Forschungsarbeit, die sich an den praktischen Erfordernissen orientieren

muß, möglich ist.

Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Land - und

Forstwirtschaft folgende

Anfrage

1) Welche Forschungskooperationen mit der EU gibt es derzeit auf diesem Gebiet?

2) Findet eine Koordination von Forschungsprojekten statt?

Wenn ja, mit welchen Instituten gibt es solche Zusammenarbeiten?

Welche Stellen fungieren als Koordinationsstelle?

Wenn nein, welche Stellen kämen als Koordinationsstellen in Frage?

3) Wie werden derzeit Faserprojekte gefördert?

4) Gibt es Informationen über konkrete Forschungsprojekte von Autoherstellern bzw

Autozulieferern in Österreich, die sich mit dem Einsatz organischer Faserstoffe in

der Fahrzeugtechnik beschäftigen?

5) Gibt es eine Koordinierung bzw. eine Unterstützung diverser kleinerer Projekte,

insbesondere was Fragen des Marketing -Mix angeht?

6) Wie schätzen Sie die Marktchancen einer österreichischen Faserproduktion aus der

Landwirtschaft ein und welche Möglichkeiten bestehen, innovative Projekte zur

Marktreife zu führen?