2850/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dipl.-Vw. Dr Lukesch

und Kollegen

an den Bundeskanzler

betreffend Preispolitik bei Publikationen des Österreichischen Statistischen Zentralamtes

Das Mitte dieses Quartals erschienene Publikationsangebot des Österreichischen Statistischen

Zentralamtes (ÖSTAT) hat zwar inhaltlich an Qualität gewonnen, bedauerlicherweise hält das

ÖSTAT aber weiterhin an seiner traditionellen Preispolitik fest und vertreibt digital, auf

Disketten aufbereitetes Datenmaterial wesentlich teurer, als die inhaltsgleichen Drucksorten

dazu Dies ist von der Kostenseite her nicht zu rechtfertigen, da in der Regel ja die Daten

bereits digital aufbereitet sind, bevor sie in gedruckter Form publiziert werden können.

Die Hauptergebnisse II der Volkszählung 1991 kosten als Broschüre im Paket beispielsweise

1.400,- Schilling, in Diskettenform (inkl. Broschüre) 4.200,- Schilling, der Themenband

"Berufspendler" kostet als Broschüre 450.- Schilling, mit Diskette 1.350,- Schilling.

Gerade Diplomanden und Dissertanten, aber auch Wissenschaftler, die unbezahlte

Forschungsprojekte durchführen, können sich diese Kosten meist nicht leisten. Da die

Hauptkosten für die Datensammlung aber ohnehin öffentlich getragen werden, entspräche es

einer kostengünstigen Form von Forschungsförderung. diese digitalen Datenbestände für

unbezahlte Forschung zu öffnen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundeskanzler folgende

Anfrage.

Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das Datenmaterial des Österreichischen Statitischen

Zentralamtes für unbezahlte Forschungszwecke an Schulen und Universitäten,

insbesondere für Diplomanden und Dissertanten kostenlos bzw. ermäßigt zur Verfügung

gestellt wird?

Wenn nein, warum nicht?

2. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um diese Idee umzusetzen und bis wann?

3. Wie schlüsseln sich im Detail die Publikationskosten der bisher erschienenen Ergebnisse

zur Volkszählung 1991 auf (Broschüren im Vergleich zu Disketten mit Angabe des

jeweiligen Verkaufspreises)?

4. Wie rechtfertigen Sie den teuren Diskettenpreis, vor allem wenn man bedenkt, daß die

Daten bereits vor Drucklegung ja digital vorliegen?

5, Wie sind die Verkaufszahlen der Publikationen des ÖSTAT 1996 und 1997 (Broschüren

im Vergleich zu Disketten)?