2916/J XX.GP
der Abgeordneten Haller
und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend Sexuelle Belästigung im Kinderfreunde-Zeltlager
Medienberichten vom 9. September 1997 war zu entnehmen, daß es im Zuge eines Ferienla-
gers der Grazer Kinderfreunde in Kärnten zu einer sexuellen Belästigung eines 8-jährigen
Mädchens gekommen sein soll. Das Mädchen, das zunächst nur über Bauchschmerzen klagte,
wurde von den Eltern frühzeitig aus dem Zeltlager geholt und anschließend ins Krankenhaus
gebracht. Dort stellte sich sehr bald eine psychosomatische Ursache der Bauchschmerzen her-
aus, woraufhin das Mädchen seinen Eltern von der sexuellen Belästigung erzählte und sich
nun einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen mußte. Der Verantwortliche der
Grazer Kinderfreunde, Herr Peter S., sei, nachdem er mit dieser Schilderung konfrontiert wur-
de, über den Vorfall prinzipiell informiert, erklärte aber, daß das Mädchen freiwillig im Zelt
der Buben geschlafen hätte und behauptete darüberhinaus, daß es sich bei diesem „Vorfall,
sofern er sich so abgespielt hat, auch nur um einen Auslöser handeln könne“ (Kleine Zeitung
9.9.1997).
Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Um-
welt, Jugend und Familie nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen der oben erwähnte Vorfall des Ferienlagers der Grazer Kinderfreunde in Kärnten
bekannt und wenn ja, seit wann und wenn nein, warum nicht?
2. Welche Möglichkeit sehen Sie dahingehend zu wirken, daß derartige Vorfälle - wie sie
vom Jugendlager der Grazer Kinderfreunde berichtet werden - in Zukunft vermieden wer-
den können?
4. Welche konkreten Initiativen könnten Sie sich vorstellen, um Leiter von Jugendlagern
grundsätzlich auf die Arbeit mit Jugendlichen und im speziellen - vor dem Hintergrund des
oben erwähnten Vorfalles - präventiv auf den Umstand der sexuellen Belästigung vorzube-
reiten?