2950/J XX.GP

 

der Abg. Dr. Povysil, Dr. Pumberger und Kollegen

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

betreffend Mukopolysaccharidose MPS

Bei der seltenen Stoffwechselkrankheit Mukopolysaccharidose handelt es

sich um eine Erbkrankheit, bei der es noch keine Früherkennung gibt.

Je nach Krankheitstyp kommt es zu sehr starken Behinderungen mit enorm

eingeschränktem Wachstum und zunehmender Zerstörung von inneren Organen,

Knochen oder Gehirn, weil wichtige Enzyme, die für den Aufbau und die

Erneuerung von Gewebe erforderlich sind, vom Körper nicht gebildet werden.

Bis jetzt gab es dagegen noch keine wirksame Therapie.

Ein erster möglicher Erfolg bei der Behandlung von MPS Typ VI könnte

durch Verabreichung des Enzyms Arylsulfatase B erzielt werden, das am

Institut für angewandte Mikrobiologie an der BGKU - Wien hergestellt

werden kann, nachdem die entsprechenden Gene von einem australischen

Forscherteam isoliert wurden. Dazu müßte allerdings das Erprobungs- und

Zulassungsverfahren erst positiv abgeschlossen werden.

Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin

für Arbeit, Gesundheit und Soziales die nachstehende

Anfrage:

1. Ist Ihrem Ressort bekannt, wie viele Personen in Österreich an den

verschiedenen Krankheitstypen der Mukopolysaccharidose (MPS) erkrankt

sind ?

2. Über welche Informationen verfügt Ihr Ressort hinsichtlich

- internationaler Forschungsstand der MPS - Früherkennung,

- internationaler Forschungsstand des MPS - Krankheitsverlaufs,

- internationaler Forschungsstand der MPS - Ursachen,

- internationaler Forschungsstand der MPS - Behandlung, einschließlich

Arzneimittelforschung ?

3. Welche Rolle spielen dabei gentechnische Methoden und Verfahren ?

4. In welcher Art und Weise erfolgte die bisherige Erprobung des angeblich

beim MPS-Typ VI wirksamen Enzyms Arylsulfatase B, das in einem öster -

reichischen Universitätsinstitut hergestellt wird ?

5. In welchem Stadium befindet sich das Zulassungsverfahren für dieses

Enzym ?

6. Sind in anderen Ländern bzw. auf EU - Ebene derzeit Erprobungs- bzw.

Zulassungsverfahren für MPS - relevante Arzneimitttel oder Enzyme im Gange ?