3229/J XX.GP

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft

betreffend Verlängerung der Frühvermarktungs- und Herodesprämie

Die EU-Kommission hat dem EU-Agrarrat in Luxemburg einen Bericht über die

Auswirkungen der Frühvermarktungsprämien für Kälber (Herodesprämie) vorgelegt. Trotz

aller Proteste soll die Prämie vorläufig um ein Jahr (bis Dezember 1998) verlängert

werden.

Im Zusammenhang mit der ‚Herodesprämie“ sind erschütternde Bilder über die Medien

gegangen. Wohl kaum ein Steuerzahler in der EU kann damit einverstanden sein, daß für

diese brutale "Entsorgung" von Leben öffentliche Gelder aufgewendet werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1. Noch im Oktober d.J. kündigte Kommissar Fischler via Medien an, diesen

"Kälbermord stoppen zu wollen". Leider geschieht genau das Gegenteil davon und die

Prämie soll verlängert werden. Wie begründet Fischler die Verlängerung dieses

Skandals?

2. Welche Position haben Sie im Agrarministerrat vertreten bzw. was werden Sie

unternehmen, damit die „Herodesprämie“ abgeschafft wird?

3. Da die Prämie für die Schlachtung neugeborener Kälber nur in einigen Ländern

ausgezahlt wird, kommt es zu Geschäften, indem Händler die neugeborenen Kälber

aufkaufen, sie über die Grenze (z.B. nach Frankreich) bringen und die Prämie

kassieren. Werden auch österreichische Kälber auf diese Weise "entsorgt“? Wenn ja,

wieviele Fälle sind Ihnen bekannt und was werden Sie dagegen unternehmen?