3258/J XX.GP
der Abgeordneten AUER, FREUND, SCHUSTER
und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz
betreffend die Information der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit gentechnisch
veränderten Lebensmitteln.
Laut „profil“ vom 3. November 1997 wurde nach Probeziehungen bei Lebensmitteln
bereits im April 1997 festgestellt, daß gentechnisch manipulierte Lebensmittel auf
Sojabasis im österreichischen Handel sind. Die Pressesprecherin von Frau
Bundesministerin Prammer, Zgubic‘ dazu im ‚,profil“-Zitat: ,, Wenn das Ergebnis so
lange unveröffentlicht geblieben ist, muß was falsch gelaufen sein“. (Quelle: profil,
Nummer 45, 3. November 1997, 5. 141).
Im gegenständlichen Fall sehen die Anfragesteller einen begründeten Verdacht auf
Nichtinformation der Öffentlichkeit, da offenkundig vorliegende positive Testergebnisse
der Öffentlichkeit vorenthalten wurden.
Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz folgende
Anfrage
1) Wann lagen Ihnen erste positive Ergebnisse in Form eines amtlichen
Untersuchungszeugnisses der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung und
-forschung vor, die laut ,,profil" die Ordnungszahl 7357/97 tragen?
2) Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis Ergebnisse nach Probenziehungen
vorliegen?
3) Wieviele Untersuchungen dieser Art werden in Österreich jährlich durchgeführt
und wieviele Mitarbeiter in Ihrem Ministerium
beschäftigen sich damit?
4) Hat man schon vor diesem Zeitpunkt Probenergebnisse erhalten, die den Nachweis
gentechnisch manipulierter DNA erbracht haben?
5) Wann wird nach vorliegenden positiven Ergebnissen (genmanipulierte DNA),
beispielsweise der zuständige Biokontrollverband informiert und warum ist diese
Information im Falle des Sojagranulates des Tiroler Bioproduzenten nicht erfolgt?
6) Warum ist nicht bereits nach ersten positiven Ergebnissen die AMA, die das
Austria Biokontrollzeichen vergibt, informiert worden?
7) Wann wurde eine zusätzliche Untersuchung der positiven Proben bei ausländischen
Untersuchungsanstalten veranlaßt und wann lagen die amtlichen
Untersuchungsergebnisse darüber vor?
8) Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis die Ergebnisse einer zusätzlichen
Kontrolluntersuchung vorliegen und wieviele solcher zusätzlichen
Kontrolluntersuchungen hat es bisher gegeben?
9) Wann haben Sie als Bundesministerin für Verbraucherschutz die Öffentlichkeit
über ein genmanipuliertes Produkt, das als ,,Soja-Granulat“ verkauft wurde,
informiert?
10) Sind in Ihrem Ministerium Fehler passiert, zumal Ihre Mitarbeiterin, Frau Zgubic,
im „profil“ folgendermaßen zitiert wird: ,, Wenn das Ergebnis so lange
unveröffentlicht geblieben ist muß was falsch gelaufen sein“.
11) Als Bundesministerin für Verbraucherschutz sind Sie politisch verantwortlich für
die Informationspolitik Ihres Ministeriums. Welche Konsequenzen ziehen Sie
daraus?