3265/J XX.GP
Anfrage
der Abg. Dr. Pumberger, Dr. Povysil, Mag. Haupt
an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales
betreffend Impfkonzept
Im Budgetausschuß zum Kapitel 17 Gesundheit beantwortete
die Bundesministerin für Arbeit1 Gesundheit und Soziales
Fragen der Abgeordneten nach Aktivitäten auf dem Gebiet
des verstärkten Impfschutzes mit dem Hinweis auf ein
Impfkonzept, das in ihrem Ressort ausgearbeitet worden sei.
In den Erläuterungen zum Bundesfinanzgesetz 1998 sind aller-
dings nur die Impfungen gegen Kinderlähmung sowie gegen
Hepatitis A ausdrücklich vorgesehen, jedoch wird eine
Ausweitung der Impfaktion über das bisherige Ausmaß hinaus
in Aussicht gestellt.
Die OÖ. Gebietskrankenkasse erstellt wiederum ein eigenes
Impfkonzept, das die wichtigsten Grundimpfungen für Kinder
unter 15 Jahren enthalten soll.
Ob andere Krankenkassen andere oder ähnliche Pläne haben,
ist dem Erstunterzeichner derzeit nicht bekannt.
Dagegen richtet sich die Impfkampagne des österreichischen
„Impfpapstes“ Prof. Kunz gegen Influenza speziell an Senioren
und chronisch Kranke, wobei aber Ärztekollegen berichten,
daß nach dem Start dieser Kampagne eine nicht unbeträchtliche
Anzahl von Geimpften an Grippe erkrankt, was wohl nicht Sinn
der Sache sein kann.
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Rieder legt nun endlich mehr
Augenmerk auf die Bekämpfung der Tuberkulose, die in seinem
Bundesland überproportional häufig auftritt.
Forschungsergebnisse über die unterschiedliche Wirkung der
Tetanusimpfung auf verschiedene Altersgruppen wurden vor
kurzem von Innsbrucker Experten veröffentlicht.
Es wäre nun Aufgabe des Bundesministeriums für Arbeit,
Gesundheit und Soziales, all diese unterschiedlichen
Ansätze zu koordinieren und Kooperationen zu organisieren,
um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und Impflücken zu schließen.
Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an die
Frau Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales
die nachstehende
A n f r a g e:
1. Wie lautet das Impfkonzept Ihres Ressorts hinsichtlich
a) Krankheitsarten,
b) Bevölkerungsgruppen,
c) Impfstoffe,
d) Finanzierung,
e) durchführende Stellen ?
2. Wie viele Personen wurden 1996 und 1997
a) in den einzelnen Bundesländern,
b) gegen welche Krankheiten,
c) von welchen Stellen,
d) auf wessen Kosten,
e) zu welchen Einzelpreisen
geimpft ?
3. Gegen welche Krankheiten wollen Sie eine möglichst
lückenlose Durchimpfung welcher Bevölkerungsgruppen
erreichen ?
4. Mit welchen Beträgen hat Ihr Ressort bzw. das Vorgänger-
ressort 1996 und 1997
a) die Entwicklung von Impfstoffen,
b) den Einsatz von Impfstoffen gegen die einzelnen Krankheiten,
c) die Impfungen in den Gesundheitsämtern,
d) die Impfungen bei frei praktizierenden Ärzten
gefördert ?
5. Wie hoch sind die jeweiligen Impfkosten
a) für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen
b) gegen die verschiedenen Krankheiten
c) bei den verschiedenen Impfstellen
d) in den einzelnen Bundesländern ?
6. Ist Ihnen bekannt, wie hoch die in den einzelnen Bundesländern
direkt für die Finanzierung von Impfungen eingesetzten Mittel
des jeweiligen Landes sind ?
7. Wie hoch werden die Mittel sein, die 1998
a) Ihr Ressort,
b) die einzelnen Sozialversicherungsträger,
c) die einzelnen Bundesländer
d) sonstige Stellen
zur Finanzierung von Impfungen einsetzen werden ?
8. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um all diese Bemühungen,
Initiativen und Konzepte zu koordinieren ?
9. Welche Kooperationen werden Sie organisieren, um einerseits
Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und andererseits Impflücken
zu schließen ?
10. Wie stehen Sie und Ihr Ressort zur Einführung eines Impf-
schecks, der die Kosten für Impfstoff und Impfgebühr für
die jeweiligen Impfungen abdeckt ?
11. Werden Sie mit der Umsetzung Ihres Impfkonzeptes Anfang
1998 beginnen können ?