3302/J XX.GP
der Abg. Böhacker, Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend, Familie
betreffend Fall „Franz Soriat“
Franz Soriat verpachtete sein Grundstück zwischen 1946 und 1984 der „Martha
Erdölgeselischaft m.b.H.“ und anschließend der ,‚Conoco Austria“, die auf diesem
Grundstück eine „Jet“-Tankstelle errichtete.
Im Jahr 1994 wurde beim Erneuern von den Tanks und Leitungen kontaminiertes Erdgut
gefunden, welches einen Ölalarm und die entsprechenden behördlichen Schritte auslöste.
Franz Soriat wurde von der Bezirkshauptmannschaft als Grundeigentümer aufgetragen,
gemeinsam mit ,,Conoco Austria“ den Schaden in Höhe von 1,4 Millionen Schilling zu
zahlen. Da ein Teil der Verunreinigungen noch jung waren, übernahm Conoco die Hälfte. Für
den anderen Teil mußte Herr Soriat aufkommen, da in einiger Entfernung alte, undicht
gewordene 5000 - Liter - Tanks gefunden wurden, die aus der Zeit stammten, als die „Martha
GesmbH“ dieses Grundstück gepachtet hatte.
Da in diesem Fall das Mietrecht zur Anwendung kam, das für den damaligen Pächter eine
einjährige Haftung nach Ende des Vertrages vorsieht, verlor Franz Soriat einen von ihn
angestrengten Prozeß.
Der Salzburger hat auch derzeit keine Chance, Geld aus zwei Fördertöpfen zu bekommen.
Der Altlastenfonds des Bundes gibt nur Gelder für unsanierte Altlasten frei (Franz Soriat
machte den Fehler, sofort einer Sanierung zuzustimmen). Der zweite Topf namens „Salt“
sieht Geldmittel nur dann vor, wenn eine Tankstelle zusperrt.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten die nachstehende
Anfrage
1.) Kennen Sie diesen Fall?
2.) Wenn ja, bestehen Ihrer Ansicht nach noch Möglichkeiten für Franz Soriat einen
Ausgleich für seine entstandenen finanziellen Belastungen zu bekommen?
3.) Wenn ja, welche?
4.) Wie sehen diese im einzelnen aus?
5.) Könnten Sie sich eine Art Kulanzleistung für Franz Soriat vorstellen?
6.) Wenn ja, in welcher Form?
7.) Wenn nein, warum nicht?