3311/J XX.GP
Der Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Grollitsch und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend die Entwicklung ,,Euro-Cryst“
Im Herbst des Vorjahres wurden der European Science Foundation (ESF) die
Machbarkeitstudien der beiden Großforschungsprojekte „AUSTRON“ und „Euro -
Cryst“ zur Evaluierung übermittelt.
Es wurde ein Board von wissenschaftlichen Experten mit der Prüfling der
Projektkonzepte beauftragt. Am. 1 bzw. 2. Juli 1997 fand seitens der European
Science Foundation ein Fact -Finding -Besuch in Wien statt. Der Abschlußbericht
wurde der Öffentlichkeit bis dato nicht vorgelegt.
In der Feasibility-Study für das Großforschungsprojekt ,,Euro - Cryst“ wurden auch die
steirischen Standorte Graz und Leoben genannt. Seitens des Beauftragten der
österreichischen Bundesregierung, Univ. - Prof. Peter Skalicky, wurde Juni 1997 als
Termin für diese Stellungnahme angekündigt.
Der steirische Landeshauptmann - Stellvertreter Univ. - Prof. DDr. Peter Schachner -
Blazizek wurde beauftragt, ein Schreiben an den Bundeskanzler bezüglich „Euro -
Cryst“ zu richten, in dem u.a. gefordert wird, daß dieses Großforschungsprojekt in der
Steiermark angesiedelt werden soll ( siehe Regierungsbeschlüsse 238/239 des
Steiermärkischen Landtages vorn 4 Februar 1997)
Bezüglich der Finanzierung dieses Projektes wurde auch vorgeschlagen, das Projekt
aus der „dritten“ Technologiemilliarde zu speisen und den internationalen
Finanzierungsanteil durch direkte Finanzmittel der EU, etwa über Aufnahme eines
solchen Großforschungszentrums in das derzeit in Vorbereitung befindliche „5.
Rahmenprogramm für Forschung - und Technologische - Entwicklung“, zu bedecken.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an
den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
folgende
ANFRAGE
1. Wann ist mit dem abschließenden Bericht der European Science Foundation zu
rechnen?
2. Werden Standorte im Abschlußbericht
favorisiert?
3. Wenn ja, welcher Standort bzw. welche Standorte werden bevorzugt?
4. Ist die Reihung der im Abschlußbericht favorisierten Standorte bindend?
5. Welche Chancen haben die von der steirischen Landesregierung vorgeschlagenen
Standorte?
6. Wer ist derzeit für die weitere Verfolgung und Umsetzung dieses für Österreich so
wichtigen Forschungsprojektes zuständig?
7. Gibt es ein österreichisches ,,Lobbying“ in Brüssel für dieses Projekt ?
8. Wenn ja, wer führt dies durch?
Wenn nein, warum nicht?
9. Ist ein Zeithorizont für die Realisierung des Projektes ,,Euro-Cryst" vorgesehen
und finalisiert?
a) Wenn ja, sind diese Zeitpläne auch für die österreichische Regierung bindend?
10. Sind seit der Feasiblity-Study zwischenzeitlich neue Aspekte aufgetreten
Wenn ja, welche waren dies und wurden diese in die Planung eingearbeitet?
11. Sehen Sie die Möglichkeit der Finanzierung des Österreich -Anteils aus der
dritten" Technologie-Milliarde?
Wenn ja, wie und wann soll die „dritte“ Technologie -Milliarde diesem Projekt
zugeführt werden?