3334/J XX.GP

 

der Abgeordneten Kiermaier, Donabauer, Binder, Mock, Schrefel

und Genossen

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend Kasernenstandort Amstetten

Die Ostarrichi - Kaserne in Amstetten gehört unter die modernsten Kasernen Österreichs. Die

Mannschaftsunterkünfte und ihre Ausstattung sind beispielhaft, die gesamte Anlage mit dem

angrenzenden Schießplatz ist in ihrer Funktionalität einzigartig.

Infrastrukturen, die in anderen Kasernen mit hohem Mitteleinsatz erst geschaffen werden müssen,

sind hier bereits vorhanden.

Die Lage der Kaserne ist optimal. Zum einen ist sie nur wenige Kilometer von Amstetten, der

größten Stadt des westlichen Niederösterreich, entfernt, sodaß hier ein unmittelbarer Anschluß an

dieses regionale Zentrum besteht. Zugleich liegt sie doch so weit außerhalb des Stadtgebiets, daß

gleich neben dem Kasernengelände in einem anrainerarmen und landschaftlich

abwechslungsreichen Gelände die Gefechtsdienstausbildung vorgenommen werden kann.

Dazu kommen sehr gute personelle Voraussetzungen: Die Kaserne hat einen großen

Einzugsbereich, aus dem, wie es in der Vergangenheit bereits bewiesen wurde, innerregional

hervorragendes Kaderpersonal rekrutiert werden kann. Auch ist das Kaderpersonal relativ jung,

sodaß es leicht für neue Aufgaben umgeschult werden kann.

Allerdings soll laut dem jetzt vorliegenden Vorschlag einer Heeresneugliederung dieses

Stabsbataillon aufgelöst werden. Es bliebe eine Kaserne mittlerer Größe ohne ein eigenes

Kommando übrig, was keinesfalls zweckmäßig wäre.

Nun steht die Notwendigkeit einer umfassenden Strukturreform des Bundesheeres außer

Diskussion.

Eine derartige Reform muß auf eine bestmögliche Nutzung moderner und effektiver Kasernen- und

Ausbildungsstandorte ausgerichtet sein, damit durch eine gezielte Schwerpunktsetzung bei weniger

leistungsstarken Strukturen gespart werden kann.

Die Kaserne Amstetten kann mit dem bestehenden Personal durchaus ein Jägerregiment oder ein

Jägerbataillon aufnehmen. Mit dem derzeit in Amstetten stationierten Kaderpersonal können ein

Kommando (Stabskompanie), eine schwere Kompanie und eine Jägerkompanie voll besetzt

werden. Durch den zu erwartenden Kaderzulauf könnten die zwei weiteren Jägerkompanien in

kürzester Zeit, ohne Zuversetzung von Kader aus anderen Garnisonen, aufgebaut werden.

Die Stationierung eines kleinen Verbandes in der Kaserne Amstetten bringt darüber hinaus

innerhalb des Bundeslandes eine bessere Aufteilung des Grundwehrdieneraufkommens und stellt

die für Katastropheneinsätze erforderliche Kapazität sicher.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für

Landesverteidigung nachstehende

Anfrage:

1) Welche Bedeutung messen Sie mittel- und langfristig dem Kasernenstandort

Amstetten zu?

2) Welche niederösterreichischen Kasernen verfügen über eine ähnlich gute

Infrastruktur wie die Ostarrichi-Kaserne in Amstetten?

3) Wie hoch beurteilen Sie die wirtschaftlichen Vorteile die daraus resultieren, daß aufgrund der

sehr guten Beschaffenheit der Ostarrichikaserne, viele Erhaltungs- und Umbaukosten, die an

anderen Standorten zweifelsohne notwendig wären, nicht entstehen?

4) Wie hoch waren unter Berücksichtigung der Kosten für den Ankauf und den

Ausbau des Garnisonsübungsplatzes Hengstberg die Investitionen, die im Falle

der Kaserne Amstetten seit ihrer Errichtung getätigt wurden?

5) Nach welchen Kriterien wird bei der Entscheidung vorgegangen, welcher

Verband wo stationiert wird?

6) Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Stationierung eines kleinen Verbandes in

der Stärke eines Regiments oder eines Bataillons in der Kaserne Amstetten und welcher

Verband könnte künftig in der Kaserne Amstetten stationiert sein?

7) Welche Aus -  und Weiterbildungsaufgaben sollen künftig in der Ostarrichi -

Kaserne wahrgenommen werden?

8) Wie wird sich die künftige Organisation der Mob-Verbände auf die

Kasernenstandorte Niederösterreichs auswirken?

9) In welchen Kasernen leisteten die zu den Einberufungsterminen des Jahres

1996 eingerückten Präsenzdiener, die in den Bezirken Amstetten, Melk,

Scheibbs und Waidhofen/Ybbs wohnhaft gemeldet sind, ihren Grundwehrdienst

ab?

10) In welchen Kasernen leisteten bzw. leisten die zu den Einberufungsterminen

des Jahres 1997 eingerückten Präsenzdiener, die in den Bezirken Amstetten,

Melk, Scheibbs und Waidhofen/Ybbs wohnhaft gemeldet sind, ihren

Grundwehrdienst ab?