3339/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Povysil, Dr. Pumberger, Mag. Haupt, Dr. Salzl) Apfelbeck
und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz
betreffend Rindfleischimporte aus EU - Ländern mit mangelhaften BSE - Kontrollen
In der parlamentarischen Anfragebeantwortung Nr. 2884/AB v. 7.11.1997 v. 4.11.1997
zu 2909/J hat die Frau Bundesministerin den Import von Rindfleisch, u.a. aus folgenden
EU Ländern : Frankreich, Spanien und Irland, bestätigt.
Diese Länder sind bereits mehrmals von der EU - Kommission wegen mangelhafter
BSE - Kontrollen verwarnt worden.
• In Irland gibt es seit 1989 mehr als 210 BSE -Fälle, davon 42 seit Beginn des
Jahres;
• In Frankreich gibt es 28 BSE - Fälle seit 1990 , davon alleine drei in diesem Jahr;
• In Deutschland mehren sich die Skandale über illegale Importe aus Großbritannien,
wo bereits 21 Menschen nachweislich durch CJK (Creutzfeldt - Jakob - Krankheit),
welche durch den BSE Erreger auf den Menschen übertragen wird, verstorben sind.
• In Belgien wurde der erste Fall erst ende Oktober 1997 bekannt.
Es gibt nur 21 EU - Inspektoren, welche für Kontrollen in Mitglied - und Drittstaaten zur
Verfügung stehen.
In Analogie an die abgegebene Garantie der GENfreien Lebensmittel und der
bewiesenen Unwahrheit ( siehe Profil Nr.46 v. 10.11.1997 S.114 ff. ) müssen die
unterfertigten Abgeordneten davon ausgehen, daß ähnliches im Import von Rindfleisch
passieren könnte.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten
an die Bundesministerin für Frauen Angelegenheiten und Verbraucherschutz
folgende
Anfrage:
1) Welche konkreten Vorsichtsmaßnahmen wurden ergriffen, um eine Garantie der
BSE freien Fleischimporte zu gewährleisten?
2) Welche konkreten Stellen (Ressort - übergreifend) führen mit welcher Häufigkeit
Inspektionen, Stichproben und Überwachung der Lebensmittelsicherheit in den
Betrieben und an den Grenzen effektiv durch?
3) Wieviele Personen und mit welcher fachlichen Qalifikation sowie mit welcher
technischen Ausrüstung sind mit den Überprüfungen und Untersuchungen auf BSE
betraut?
4) Welche Fachlaboratorien im In - und Ausland sind mit BSE - Analysen betraut?
5) Welche zugedachte Rolle haben die Verbraucherverbände in den BSE -
Überprüfungen?
6) Wer übernimmt die Haftung über gesundheitsschädliche Produkte in
Zusammenhang mit BSE und/oder CJK und die damit verbundenen Folgekosten,
falls der Ursprung der Waren nicht feststellbar sein sollte?
7) Welche medizinischen Vorkehrungen sind bei einem eventuellen Auftreten von BSE
und/oder CJK sowohl im Veterinär - als auch im Humanbereich getroffen worden?
8) Wie sieht der Konsultationsmechanismus (Ressort übergreifend) zwischen Land
und Bund sowie zwischen Bund und EU im Bereich dieser BSE - Überprüfungen
konkret aus?
9) Wie und wie oft erfolgt der Informationsaustausch in BSE - Fragen sowohl im
Veterinär - als auch im Humanbereich mit den Bundesländern als auch mit der EU?