3364/J XX.GP
der Abgeordneten Bgdr JUNG, SCHEIBNER
und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Leopard
Der Verteidigungsminister hat in einem Vortrag vor dem Liberalen Klub wörtlich von den
beschafften „neuen Kampfpanzern“ vom Typ Leopard gesprochen, die die Einsatzbereit -
schaft der mechanisierten Truppe wesentlich erhöhen würden.
Einsatzbereitschaft im militärischen Sinn bedeutet letztlich die Fähigkeit zum Gefecht und ist
damit zentral von der Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Hauptwaffe (hier Kano -
ne) abhängig. Dies setzt vor allem geeignete und moderne Munition gegen den Hauptgegner‘
den Kampfpanzer, voraus. Die Munitionsbevorratung setzt sich aus dem am Panzer mitge -
führten Anteil, dem beim kleinen Verband als unmittelbare Reserve mitgeführten Kolonnen -
anteil und einer zusätzlichen Reserve für folgende Kampftage zusammen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende
Anfrage
• Entspricht es den Tatsachen, daß die in den Niederlanden beschafften gebrauchten
Kampfpanzer von Typ Leopard II von den Bauserien überwiegend aus dem Anfang der
8O - er Jahre stammen, daß die Behauptung von den „neuen Kampfpanzern“ zumindest eine
Irreführung der Öffentlichkeit war?
2. Entspricht es den Tatsachen, daß die beschaffte Munitionsmenge maximal zur „Einmalbe -
füllung“ (Kampfanteil) der Munitionsbehälter der Kampfpanzer ausreicht und damit keine
Reserven bestehen, ein Panzer der sich einmal „verschossen“ hätte damit also wertlos wä -
re?
3. Wenn die Informationen gem. Frage 2 den Tatsachen entsprechen, bedeutet das, daß nach
der Ausbildung der 1. Richtschützengarnitur nicht einmal mehr eine vollständige „Erste -
befüllung“ der Kampfpanzer möglich ist. Wann beabsichtigen Sie daher den dringend
notwendigen Nachkauf der Fehlbestände?
4. Entspricht es den Tatsachen, daß bei der Beschaffung der Munition vor allem die billige -
ren Munitionssorten gekauft wurden, nicht jedoch die besonders wichtige leistungsfähig -
ste moderne panzerbrechende Munition?