3377/J XX.GP

 

ANFRAGE

der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde

an die Bundesministerin für Arbeit,Gesundheit & Soziales

betreffend die in Österreich noch weitgehend unbekannte Krankheit MCS (Multiple

Chemical Sensitivities)

MCS ist eine erworbene irreversible Chemikalien-Intoleranz, die neurogene, immunogene

oder andere Organreaktionen hervorruft, sobald der/die Betroffene auch nur Spuren der

Substanz(en) in der Atemluft ausgesetzt wird. Grund der Erkrankung sind nicht akute

Vergiftungen sondern Langzeitbelastungen mit bestimmten Chemikalien. Menschen, die an

MCS leiden, verlieren meist ihren Beruf, können nur mehr mit Atemmasken die Wohnung

verlassen und vertragen nur wenige Lebensmittel.

Diese Chemikalien-Erkrankung wurde zuerst in den USA beobachtet und beschrieben,

mittlerweise wird sie weltweit wahrgenommen.

Da die Krankheit wegen mangelnder Information meist nicht oder erst sehr spät erkannt

wird, erleben die Patientinnen einen jahrelangen Gang von einem Arzt zum anderen, ohne

wirkliche Hilfe zu finden. Manche landen sogar in der Psychiatrie, und es kommt zur

totalen Ausgrenzung der Betroffenen.

MCS stellt unter den immer mehr zunehmenden Umwelterkrankungen sicher nur die Spitze

eines Eisberges dar.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1) Wieviele MCS-Erkrankungen sind in Österreich offiziell bekannt?

2) Was werden Sie zur Aufklärung von ÄrztInnen und Patientinnen über diese Krankheit

unternehmen?

3) An MCS Erkrankte sind in noch höherem Maß als andere Allergiker auf teurere

Lebensmittel, einen Wohnungsumbau zur Erreichung eines verträglichen

Wohnraumklimas etc. angewiesen. Dies ist für viele Betroffene mit unlösbaren

finanziellen Problemen verbunden.

Was werden Sie unternehmen, um den Betroffenen finanzielle Hilfestellungen zu

geben?

4) Planen Sie eine Gesetzesänderung dahingehend, daß Umwelterkrankungen eine

Anspruchsvoraussetzung auf Pflegegeld darstellen?

Wenn nein, warum nicht?