3438/J XX.GP

 

ANFRAGE

der Abgeordneten Mag. Maier, Gradwohl, Schwemlein

und Genossen

an den Bundesminister flir Land- und Forstwirtschaft

betreffend ,,Mehrdienstleistungen von Lehrern an landwirtschaftlichen Berufs- und

Fachschulen“

Im Schuljahr 1995/96 wurden in Salzburg durch den Abbau von dauernden Mehrdienst-

leistungen 41 Dienstposten an Hauptschulen besetzt. Trotzdem wurden in diesem Schuljahr

an Salzburger Hauptschulen immer noch durchschnittlich 0,8 Wochenstunden an dauernden

Mehrdienstleistungen pro Lehrer gehalten. Es wird behauptet, daß eine weitere Reduzierung

aus stundenplantechnischen Gründen unmöglich sei. Auch an landwirtschaftlichen Berufs-

und Fachschulen werden Mehrdienstleistungen erbracht. Über dem Abbau von

Mehrdienstleistungen an diesen Schulen ist jedoch nichts bekannt.

Von Bildungsexperten wurde der Vorschlag gemacht, den vollständigen Abbau von

Mehrdienstleistungen durch ein Durchrechnungszeitraum-Modell zu ermöglichen. Dabei

sollen Mehrdienstleistungen eines Lehrers durch eine Verminderung der Wochenlehr-

verpflichtung in den folgenden Schuljahren gegengesteuert werden. Dadurch soll über einen

Durchrechnungszeitraum von fünf Jahren eine Überschreitung der Wochenlehrverpflichtung

eines vollbeschäftigten Lehrers verhindert werden. Unabhängig davon, ob in einem

bestimmten Schuljahr die Wochenlehrverpflichtung eines vollbeschäftigten Lehrers über-

oder unterschritten wird, soll dieser jedes Jahr wie ein vollbeschäftigter Lehrer ohne

Mehrdienstleistungen entlohnt werden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für‘ Land- und

Forstwirtschaft nachstehende

Anfrage:

1 Wie viele Mehrdienstleistungen pro vollbeschäftigten Lehrer fallen durchschnittlich

an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen an (in Wochenstunden gegliedert

und nach Bundesländern)?

2. Aus welchen Gründen werden diese Überstunden (MDL) geleistet?

3. Gibt es für diese Schulen ein generelles Gebot, Mehrdienstleistungen im Hinblick auf

die prekäre Situation von Junglehrern zu vermeiden?

4. Welche Maßnahmen wurden getroffen, um Mehrdienstleistungen im Schuljahr 97/98

einzusparen?

5. Könnten mit dem in der Präambel angeführten Durchrechnungszeitraum—Modell

Mehrdienstleistungen weiter reduziert bzw. gänzlich abgeschafft werden? Wenn nein,

warum nicht?

6. Wie viele Dienstposten könnten durch eine Umsetzung des genannten Modells

geschaffen werden (nach Bundesländer aufgegliedert)?

7. Werden Sie sich für eine Umsetzung des genannten Modells einsetzen?

8. Müßten für eine Umsetzung des genannten Modells gesetzliche Bestimmungen

geändert werden? Wenn ja, welche?

9. Wie hoch ist die Anzahl der teilbeschäftigten Lehrer und aus welchen

landwirtschaftlich orientierten Berufen kennen diese (ersuchen um detaillierte

Auflistung)?