3465/J XX.GP

 

ANFRAGE

der Abg. Haigermoser, Dr. Ofner und Kollegen

an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten

betreffend Kriegsverbrechen zum Opfer gefallene österreichische Angehörige der

seinerzeitigen Deutschen Wehrmacht

Nach einem jüngst erschienen Bericht im Magazin „Der Spiegel“ wurden 1945 nach

Kriegsschluß hunderte Kriegsgefangene durch britische Militärs beim Minenräumen

in den Tod getrieben.

Die in Norwegen und Dänemark festgehaltenen Soldaten wurden eingesetzt, in den

Grenzgebieten vergrabene Anti-Personen-Minen zu beseitigen, und im Anschluß

daran gezwungen, Schulter an Schulter über die nur grob geräumten Flächen zu

marschieren.

Dies stellte einen klaren Verstoß gegen die Genfer Konvention dar.

Das norwegische Magazin „Morgenbladet“ schreibt in diesem Zusammenhang von

„aliierten Kriegsverbrechen“.

Laut Aussage des Direktors des Kopenhagener Royal Arsenal Museums, Thomas

Pedersen, fanden bei diesen „Einsätzen“ etwa 500 ehemalige Angehörige der

Deutschen Wehrmacht den Tod.

Es ist davon auszugehen, daß sich unter ihnen eine entsprechender Prozentsatz an

Österreichern befand.

Die Umstände ihres Todes sind wohl ihren Angehörigen in Österreich bis heute

unbekannt geblieben.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für auswärtige

Angelegenheiten die folgende

Anfrage:

1. Was werden Sie unternehmen, um in Zusammenarbeit mit den zuständigen

Behörden in der Bundesrepublik Deutschland sowie in Norwegen und Dänemark

abzuklären

a) wieviele Österreicher unter den Opfern der beschriebenen Kriegsverbrechen

waren,

b) wie deren Namen lauten und

c) wo sie begraben liegen?

2. Werden Sie mit den entsprechenden britischen Behörden in Kontakt treten, um

zumindest eine Stellungnahme zu den geschilderten Vorgängen - zur

Weiterleitung an die Hinterbliebenen - zu erlangen?

3. Wenn ja, bis wann werden Sie dies tun?

4. Wenn nein, warum werden Sie solche Schritte nicht in die Wege leiten?